Pyro-Park, 469 Zuschauer
Das Welser "Traun-Derby" hatte die Vorzeichen eines echten Klassespiels. Die Pyromanen wollten endlich nach 3 verlorenen Partien gegen ROB auch mal punkten und die Old Boys griffen etwas arrogant aber auch fair wirkend auf die eiserne Reserve zurück. Nur Henri Mathe war an diesem Tag so in Spiellaune, dass er am Flügel aufgestellt wurde.
Leider waren nicht allzu viele Zuschauer anwesend, was aber auch Gutes zu bedeuten haben mußte. Denn immerhin heißt das, dass die Arbeitslosigkeit in Wels zurückgeht.
Die Pyromanen waren mit den besten Spielern eingelaufen, die es in Thalheim gab, während bei ROB nur Mathe von der Stammmannschaft dabei war. Daran konnte man erkennen dass die Thalheimer es ernst meinten. Die ROB-Fans skandierten bereits eine Halbe Stunde vor Spielbeginn "EEEERICH - EEEEERICH" bis Torhüter-Legende Erich Eier nach seiner langen Verletzungspause, das erste Mal wieder zum Aufwärmen auf den Rasen kam, wenngleich er etwas ausser Form wirkte, denn als er am Tor ankam, schnaufte er schon ein wenig.
Es dauerte einige Zeit bis die erste chance zu Stande kam. Die hatten die Gäste aus der Pernauer-Strasse. Vanja Sponza setzte sich nach vorne ab, erhielt einen Paß von Tiggelovend und zog einfach mal ab. Drin das Ding, 0:1 für die Gäste. Doch die Freude bei den mitgereisten ROB-Fans, die dieses Mal, alles zu Fuß gekommen waren, währte nicht lange.
21ten Spielminute, der Star der Pyromanen, Jeffrey Botnang, konnte ausgleichen. Vorausgegangen war wieder mal ein schwerer Patzer in der ROB-Hintermannschaft, die jetzt vom Heimkehrer Erich Eier geschimpft bekam, aber so richtig.
Und Eier sollte heute noch mehr schimpfen, denn in der 35ten Minute kam er nicht so richtig in die Gänge und Florian Taschl kam mit dem Kopf an den Ball und lenkte jenen zum völlig freistehenden Moritz Stark, der nur noch einschiessen brauchte. 2:1 für die Gastgeber, deren Fans es gar nicht glauben konnten, während die ROB-Fans leicht aggressiv wirkten.
Und die Fans waren kurz darauf so wütend, dass sie langsam aber sicher die ersten Souveniers in Form von Plastik-Sitzen an sich nahmen. Denn Superstar Jakob Kedwani erhöhte nur eine Minute später auf 3:1 für die Pyromanen, deren Fans jetzt ekstatisch herumtanzten und danach am Boden herumkugelten. Sah aus wie in einem "sehr männlich angehauchten Gang-Bang-Film".
Und weiter waren es die Gastgeber die den Ton angaben. Einen indirekten Freistoß im Strafraum sieht man selten. Aber genauso selten so eine tolle Reaktion wie die von Erich Eier, der den Schuss von Jakob Kedwani gerade noch um die Stange drehen konnte.
Die ROB-Spieler sehnten die Halbzeit herbei, wie ausgewechselt, oder auch aufgezogen spielten die Pyromanen auf!
Und erneut war es Erich Eier, der in der 38ten einen strammen Schuss von Goiba Sinclair an der Stange vorbeidrehen konnte. Eier wurde von den Fans gefeiert, denn er war es der als einziger eine gute Leistung vorweisen konnte! Die Fans forderten den Pausenpfiff und das taten sie mit ihreseitigen grellen Pfiffen gegen dieses Unspiel!
"So ein Tag so wunderschön wie heute..." auf der anderen Seite der Pyromanen-Fans!
Dann endlich der für die Old Boys erlösende Pausenpfiff. In der Kabine gabs Tränen. Manager PyroSteve war so gerührt vor der Leistung seiner Mannschaft, dass er es nicht mehr zurückhalten konnte. Vielleicht lags aber auch an den extrem scharfen Zwiebeln seiner Bosner. ("Bosna Ole!") Manager schwoch hingegen schäumte vor Wut. Bei seiner Ansprache perlten ihm ein - zwei Tränchen über die Wangen und er lief gefährlich rot an!
Doch das Spiel setzte dort fort wo es aufgehört hatte. Nämlich in Richtung Torwart Erich Eier. Ville-Antti Pääaho hielt es hinten nicht mehr aus und ballerte kurz nach Wiederanpfiff das Leder in das Aussennetz! Die ROB-FANS gröllten "AUFHÖREN AUFHÖREN!" doch es waren noch etliche Minuten zu spielen!
Dann endlich ein Lichtblick für die Gäste. In der 63ten legte sich Henri Mathe den Ball auf den Elfmeter-Punkt zurecht. Noch ehe er ihn geschossen hatte zeigte die Anzeigentafel bereits 2:3 an, doch es passierte das Unglaublichste aller Dinge! Mathe verschoss den ersten Strafstoß seiner Karriere! Eine Welt brach für die ROB-Fans zusammen und Psychiater mußten n den Sektor geschickt werden um etliche Selbstmorde zu verhindern!
Von da an wirkte die ROB-Mannschaft noch mehr verunsichert. Auch wenn die rollenden Angriffe der Pyromanen nachgelassen hatten, das Spiel war bereits eine halbe Stunde vorm Ende gelaufen, so schien es zumindest.
Die letzten 5 Minuten brachen an, selbst die ROB-Viertelstunde fiel heut ins Wasser, als ob die Traun übergegangen wäre. Florian Tatschl von den Pyromanen testete noch mal die Latten-Qualität, ehe Goiba Sinclair wieder die ROB-Fangemeinde zum Leben erweckte. Aber mit den falschen Signalen. Er stieg Erich Eier brutal in die "Bauchgegend". Die ROB Fans forderten den Kopf des Brutalinsky, oder zumindest die Rote Karte. Aber es gab nur Gelb und einen tapferen Torhüter der schnaufend wieder aufstand und die Fans beruhigte.
Und nun war wieder Stimmung beim Auswärtsblock. 90te Minute, Tobias Schilcher zeigte endlich was er drauf hat, das junge Nachwuchstalent stürmte durch die Mitte und schloß mit einem Lupfer ab. 2:3!
Doch die Fans der Pyromanen durften auch noch mal jubeln. Marcelin Pappaert,
Belgier seines Zeichens und daher nicht sehr beliebt bei den ROB-Fans
(Ich sag nur EU-Sanktionen und Widerstreben gegen Mathes EInbürgerung!),
revanchierte sich für derbe Fan-Choräle mit dem 4:2 und der
endgültigen Entscheidung.
Und noch einen Konter gabs in der Nachspielzeit für die Hausherren, doch der wieder fitte Eier wehrte den strammen Schuß von Moritz Stark ab.
Alles in Allem muß man ehrlich zugeben, ein verdienter Erfolg für die Hausherren. Manager Schwoch sah das auch so nach dem Spiel und gratulierte seinem Kollegen Pyro-Steve, der sich wiederum für die leichte Verletzung von Erich Eier entschuldigte. Sehr faire Sportsmänner, wie sie nur selten vorkommen!