PyroPark, 747 Zuschauer
Große Hektik herrschte vor dem Spiel bei den Verantwortlichen der Welser Pyromanen. Sie wollten das Spiel am liebsten als Hochsicherheitsspiel einstufen, doch der örtliche Pfarrer wollte sich um die anreisenden sehr christlich erzogenen Fans aus der Mozartstrasse kümmern. Und das tat er dann auch, und so zogen alle Fans äußerst friedlich in den PYRO-PARK ein.
Nur Manager Walvater Jesus mußte noch schnell einen Abstecher zum kürzlich eröffneten Billa gleich in der Nähe des Stadions machen, um seinen Edelreservisten Robert Modre abzuholen. Dieser hatte sich in der Verzweiflung und in Angst der "farblichen Entjungferung" seiner hellen Haut in den Kühlraum des Supermarktes zurückgezogen. Er konnte jedoch überredet werden im offensiven 3-4-3 von Walvater die Position im Mittelfeld einzunehmen.
Es wäre ja temperaturmäßig noch fast erträglich gewesen, als die Walväter den Anstoß machen wollten, jedoch legten die Pyromanen-Fans noch einen drauf und entzündeten etliche Bengalen was das Thermometer noch mal bis zum Anschlag raufdrückte.
Die Fans konnten es fast nicht glauben, denn nach nur 7 Minuten führte der Underdog aus Thalheim 1:0. Ville Antti Pääaho knallte das Leder in die Maschen. Exzessiver Jubel bei den Fans.
Danach zollten beide Teams der Sonne Tribut. Es dauerte bis zur 42ten Minute ehe Christopher Neugebauer völlig überraschend zum Ausgleich kam. Zuvor war Beranek eine Flanke völlig abgerissen, aber danach fragt keiner mehr! Ausgleich 1:1!
Und die letzten 3 Minuten sollten die verrücktesten werden, die das Publikum in Thalheim je gesehen hat. Zuerst der Ausgleich, dann nur 1 Minute später netzte Othmar Köberl zum 2:1 für die Gäste ein. Doch noch ehe die Walvater-Fans ausgejubelt hatten, war die Konkurrenz schon wieder im Freudentaumel. Ausgleich durch Marcelin Pappaert. Noch 2 Minuten zu spielen, und der neue Zwischenstand 2:2.
44te Minute: Rolf Habsburg, der Eigenbau der Mozartstrassler schießt zum 3:2 ein. Ungläubig starrten die Fans auf die Stadionuhr, die Halbzeit war noch nicht vorbei. Erneut Habsburg mit einer großen Chance, doch zuvor Abseits. Der junge Mann war völlig ausser sich und kassierte dafür Gelb.
Guarino Agnelli nützte die geistige Abwesenheit von Habsburg und stürmte nach schwerem Fehler in der Abwehr der Gäste in den Strafraum um in der 45ten auszugleichen. 3:3, was für eine Hälfte. Köberl war stinksauer und drosch kurz darauf den Ball mit der Hand ins Pyromanen-Publikum. Eine heißblütige Tat, die mit wüsten Beschimpfungen der Fans und der Gelben Karte des Schiris bedacht wurde.
Dann wurden erst mal die Gemüter beruhigt und die beiden Teams waren total aufgekratzt, konnten kaum ruhig sitzen bleiben, ehe die beiden Trainer und Manager die Mannschaften mit motivierenden Worten noch mehr aufzog.
Die Fans starrten ungläubig auf den Rasen als die zweite Hälfte begann. Beide Teams gaben erneut Vollgas, und das trotz gut 30 Grad Hitze. Aber vor allem starrten sie auf Rolf Habsburg, der in der 50ten Minute von der tiefsten Fäkalsprache der Pyro-Fans jubelnd über den Rasen rannte. Was war passiert? Na was schon. 4:3 für die Gäste nach einem gradlinigen Schuß.
Doch wer dachte, das wär der Startschuß für die alleinige Walvater Offensive gewesen, der täuschte sich. Goiba Sinclair netzte in der 59ten erneut zum Ausgleich ein. Was für ein verrücktes Spiel!
Doch Habsburg war nicht mehr zu halten. Der angebliche Ur-Urenkel des letzten Kaisers netzte nach Belieben zum dritten Mal an diesem Spieltag ein und stellte auf 5:4! Danach lagen die Nerven blank. In der 61ten rückte Neugebauer von Walvater einfach den Ball nicht mehr raus und sah Gelb. Unter Androhung der Ampelkarte gab er das Leder zurück. Beide Teams jetzt gleichauf, noch immer in Führung Walvater.
65te Minute. Paajanen mit einem gekonnten Freistoß, aber knapp über die Latte. Da waren die Zuschauer noch unzufrieden mit ihm, doch als in der 79ten plötzlich Elfer gepfiffen wurde, war klar, dass es da nur den Neuzugang geben kann.
Paajanen lief an, schaute kurz auf, und knallte das Leder zum 5ten Ausgleich in die Maschen! 5:5 und ein Spiel der fulminanten Sorte.
Und danach? Keine Mannschaft konnte noch eine Chance herausspielen. Und so blieb es beim Unentschieden, was natürlich schon eine Überraschung für alle war. Die Pyromanen Fans werden wohl noch immer feiern, wenn sie lieber Leser bereits ihre Auglein schließen um vom nächsten genialen Spielbericht zu träumen *Selbstlob*!