Manager Schwoch forderte vor dem Spiel drei Punkte. Mit viel Kampfgeist, Einsatz und wenn von Nöten Härte.
Letzteres sollte in dieser Partie wohl zu genau genommen werden.
Aber alles von Beginn an. 482 Auswärtsfans, was für eine Anzahl pilgerten in das oberösterreichische Strachonice. Auch wenn alle ihren Reisepaß dabei hatten und am Schwarzmarkt polnische Euros (Hä?) umgetauscht hatten, wurde beides nicht benötigt.
Strahlender Sonnenschein und was für ein klingender Name für ein Fußballstadion: Budweiser Arena. Und eben jenes erfrischende Getränk
wurde am Bierstand gleich mal verkostet.
Danach gings zum Einsingen auf die Tribüne wo erste Freundlichkeiten in diesem OÖ-Derby ausgetauscht wurden. Es sollten nicht die letzten sein.
Rapid wollte dieses Mal die erbarmungsloseste Offensive seit langem starten und begann daher mit drei Stürmer und versuchte es vor allem
durch die Mitte. Dennoch verblüffte der Letzte der Liga durch das 1:0 in der 19. Minute. Ein Schuß wie ein Strich schlug im Old Boys Tor ein und ließ Marin dumm drein schauen, der aus Unachtsamkeit beim Eisessen und "Anbraten" der hübschen Eisverkäuferin, keine Chance hatte. Florian Kolm, der Torschütze, probierte es danach gleich noch mal aber dieses Mal kannte Marin dessen Schußqualitäten schon und hatte das Eis vorher zur Seite gelegt.
3 Minuten später kompensierte Snorre Bakke "Der Wikinger" die "Unfähigkeit" das 3-4-3-System umzusetzen in dem er abhob, als ob der
Frühling bereits da wäre und die Schwälbchen wieder zurück kehrten. Der Schiri war von der Flugeinlage weniger begeistert und zeigte ihm dafür Gelb. Proteste bei den Old Boys Fans.
Wieder 3 Minuten später nahm sich dann Jörgen Harning ein Herz und "butterte" das Leder in die Maschen. 1:1 und die Welt in Grün Weiß sag
wenigen Minuten noch besser aus, als Wolf Bures wieder mal einen Freistoß versenkte. 1:2 und die Emotionen auf beiden Seiten lagen blank.
Kurz vor der Halbzeit schwere Rangeleien am Spielfeld. An vorderster Front Snorre Bakke, der daraufhin vom Referee Rot sah und wutenbrannt zur Rapid-Bank stampfte um seinen "Wikinger-Helm"
und seine Axt zu holen, woraufhin der Schiri zur Kabine rannte und so nebenbei abpfiff...
1:2 und 56 % Ballbesitz für die Gäste konnten einen Schwoch und Trainer Buschauer dennoch nicht zufrieden stellen, immerhin mußte man jetzt eine ganze Halbzeit mit nur 10 Mann gegen eine gut stehende Mannschaft aus Strachonice bestreiten.
Die Gastgeber hatten für Gastfreundlichkeit gesorgt und jede Menge einheimischen Schnaps zur Verfügung gestellt. Die Old Boys wollten
natürlich nicht undankbar sein und kippten den Ein oder Anderen.
Die Mannschaft war jetzt besser organisiert und das Spiel verlief viel flüssiger, wie auch auf der Ehrentribüne wo der restliche Schnapps ausgetrunken wurde.
Die Führung der Old Boys sah in der 63. Minute tumultartige Zustände im "Rapid-16er" und irgendwie nudelte einer der Gastgeber das Leder über die Linie. Ungläubig blickte Marin nach hinten und holte das Rund heraus. Die Fans der Boys waren geschockt und mußten eine ganze Minute lang die Luft anhalten bis sie endlich wieder lautstark jubbeln konnten.
2:3 durch den "neu-geborenen"Jeremey Baert. Die 69te Minute veranlaßte Jeremey Baert zu körperlichen Zärtlichkeiten. Nein, mit keinerlei Cheerleadern, sondern vielmehr gab er einen Strachonice-Spieler ein überhartes "Liebestatschgerl" und so sah er zurecht Gelb.
Dennoch hatten die Rapidler immer wieder Probleme mit der 3-4-3 Aufstellung, schon alleine deswegen weil man ja jetzt um einer zu wenig
war. Bellissimo war daraufhin so verwirrt, dass er auf einmal umfiel und daher unnötigerweise wegen einer Schwalbe Gelb sah.
2 Minuten waren noch zu spielen und die Old Boys Fans feierten schon ausgelassen den Auswärtssieg (Unter anderem mit dem Transparent
rechts!), als wie aus heiterem Himmel der Ausgleich fiel. Gernot Sulzenbacher stürmte den Zaun der Heimfans und ließ sich feiern, als ob
er eine Olympia-Medaille gewonnen hätte. |
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Die Old Boys Fans blaß im Gesicht, gegen die vermeintliche Schützenbude nur einen Punkt zu machen, das kanns doch nicht sein.
Doch gerade das machte Jeremey Baert so wütend, dass er noch einmal einen Angriff startete. Mit einem sensationellen Doppelpaß mit
Bellissimo stürmte er durch die Abwehr und netzte elegant ein. Danach stürmte er zur Kamera der Presse und ließ sich fotografieren. Er kommt immer besser in Schwung und scheint an die alte Form beim Walvater FC anschließen zu können. Das freut sicherlich auch seinem alten Meister "Walvater Jesus"!
Dann war Feierabend und die Old Boys feierten ihren Arbeitssieg ausgelassen bis in die frühen Mittagsstunden.