| Sportplatz an der Mozartstrasse, 12000 entfesselte Zuschauer
Am Morgen hatte es noch etwas getröpfelt als Manager Schwoch aus dem Flieger stieg. Er reckte sich erst mal, nachdem die vergangenen zwei Nächte in Thailand sehr exzessiv ausfielen.
Dann gings Richtung Wels in die Mozartstrasse, wo der Kollege Walvater Jesus sein Cup-Match in Runde 4 bestritt...
Trotz des schwerst bewölkten Himmels strömten die Leute nur so in den demnächst zum Schmuckkästchen umgebauten Sportplatz.
Der Walvater begrüßte Manager Schwoch und hatte gleich mal Erklärungsbedarf warum es denn kein alkoholisches Bier gebe.
Die übermächtigen Gegner aus Niederösterreich Dynamo Marlboro, aus der 3ten Liga, standen auf dem Speiseplan der Welser. Auch wenn die Gäste ihre Arroganz mit einigen Ersatzleuten anzutreten zeigten, konnte man hier von keiner "vernünftigen" Paarung sprechen, was gleich mal in Minute 2 klar wurde. Geoffry Anne, ein 7 1/2 Sterne-Spieler, und noch viel schlimmer:
Franzose, erzielte das 0:1 für die Gäste. Da war der 1 1/2 Sterne Torhüter der Gastgeber etwas überfordert.
Die Fans der Heimelf hießten sofort ein Transparent das nichts Gutes bedeuten konnte. "MAUHART RAUS!" demonstrierte ihre gesellschafts-politisch-kritische Meinung zum "Tschik-König"!
Danach war auf dem Spielfeld Ruhe, nur auf den Rängen gab es einige Rangeleien, da heute sogar das Anzünden einer Zigarette verboten war. Und sollte es sich dabei um eine Marlboro handeln, würden sogar drastischere
Strafmaßnahmen wie die Wiedereinführung der Prügelstrafe in Betracht gezogen.
In Minute 19 dann die erste kleinere Sensation. Freistoß für Walvater. Ohrenbetäubender Lärm der fantastisch-fanatischen Walvater-Fans und Franz Flitsch flankte das Rund in den 16er der Gäste. Tobias Hafner sprang am höchsten und der Kopfball, der von ihm ausging, knallte in die Maschen. Zuerst konnte es KEINER Glauben, selbst der Schiri war verdutzt. Er deutete dann aber auf den Anstoßpunkt, und nun war die Hölle los in der Mozartstrasse...
Wildfremde Leute lagen sich in den Armen und schmusten einander ab, das war schon wie bei einer Gangbang-Party was da abging. "TOOOOR für Walvater... Torschütze TOOOOOOOOBI HAFNER" dröhnte über die Boxen und das Geschrei war bis nach Niederösterreich zu hören!
"Uiiiuiuii was macht denn der Hafner da?" fragten sich entsetzte aber glückliche Fans in der ersten Reihe, als Tobi Hafner, der alte Rabauke, den gegnerischen Zeugwart im Torjubel rein, ich meine wirklich rein, unabsichtlich eine Kopfnuß verpaßte, da dieser es gewagt hatte, demonstrativ und protestierend eine Zigarre zu paffen. Der Schiri sah ganz zufälligerweise als extrem überzeugter Nichtraucher weg und wertete diese Aktion als nichtig.
Spannung pur im Mozartstraßen-Oval, selbst Manager Schwoch knabberte am Bierbecher des angeblich alkoholfreien Bieres, dass er sich aus den hinteren Bereiche der Kantine organisiert hatte.
Doch in Minute 34 konnte er nicht mehr dran herum beißen, denn da befand sich der Becher in der Luft... Handspiel im Strafraum der Gäste und der Schiri zögerte nicht einen Moment.
Strafstoß und das ist ne sichere Sache für Franz Flitsch. TOOOOOR und die Führung für den klaren Underdog. Der Torschütze heitzte die Stimmung noch mehr an, als er dieses mal den Co-Trainer zum Aufhören mit dem Rauchen überredet, indem er ihm die neueste Kung-Fu-Technik am eigenen Körper spüren ließ. (Diese Abgewöhnung ist aber nur zu empfehlen wenn man sehr robust gebaut ist!)
Die Atmosphäre in der Mozartstrasse knisterte und stand kurz vor der Explosion. Die Fans verhöhnten den Dritt-Ligisten mit lauten Gesängen und schließlich der absolute Höhepunkt in Minute 35. Gerade mal 60 Sekunden nach dem Elfer bekamen tausende von Menschen ein übernatürliches Phänomen zu sehen. Zuerst noch eine vergebene Chance durch Andreas Humer, doch dieser blieb nicht stehen, sondern holte sich das Rund zurück und schickte Rudolf Forster auf den Weg, der in Weltklasse-Manier das 3:1 besorgte.
Der Zaun im Fan-Sektor der Walvater Jungs drohte zu brechen, denn die Leute waren kaum noch zu halten. Erneut ging es rund im Stadion und als wiederum eine Minute später Marko Himmelmaier sogar noch das 4:1 erzielte war die Extase perfekt. "Kistenweise" Frauen und Männer erlebten einen feuchten Höhepunkt als dieser Traum wahr wurde. 4:1, vergeßt Dolly Buster, vergeßt Gina Wild, kommt auf den Walvater-Platz.
Der Zaun fiel nun um und Sicherheitskräfte umzäunten "menschlich" den Sektor der Harten Jungs im Block West.
Marlboro Spieler Fischbacher bewies in Minute 39, dass er ein richtig gemeiner Hund ist. Denn er legte seinen eigenen Bruder Gottfried so brutal um, dass dieser verletzt aus dem Spiel mußte. Das muß eine Familie sein, dachte sich nicht nur Schwoch.
Günter Gstrein kam für ihn und bekam vom chilenischen Trainer Glückwünsche in einer unverständlichen Sprache auf dem Weg, was Gstrein Achsel-zuckend hinnahm!
Die Polizei hatte den Sektor wieder unter Kontrolle und der Schiri pfiff jetzt sicherheitshalber zur Halbzeit ab. W ährend der Halbzeitpause konnte man drei Dinge als genauer Beobachter notieren:
1. Die fleißigen Handwerker die kurzerhand versuchten den Zaun vorm Block West wieder zu flicken und mit Hilfe einiger Ordner aufzustellen.
2. Den Trainer und Manager der Gäste der wutentbrannt mit seinen Mannen in der Gästekabine herumfluchte!
3. Walvater Jesus wie er mit Manager Schwoch langsam in den Kabinengang hinunter trottete und dann mit sanfter leiser Stimme meinte "Ok Jungs die Leistung in dieser Hälfte war keinesfalls gut..." Stille und verdutzte Gesichter, bis er schließlich laut herausbrüllte "DAS WAR EINE VERDAMMTE WELTKLASSE LEISTUNG", auch wenn es sich für einen Mann der Jesus heißt, nicht geziemt (Schreibt man das so? Kein Schwein hat gesagt, dass ich in dieser Redaktion solche Wörter brauchen würde !) "verdammt" zu sagen!
Die zweite Hälfte konnte beginnen und noch ehe der Schiri anpfeifen konnte, begannen die Fans so laut zu singen, dass es eh sinnlos gewesen wäre, also deutete er "Los gehts!" und pfiff ganz leise in seine Plastik-Tröte...
Marko Himmelmaier, der Torschütze des letzten Treffers machte sich bei seinen Kollegen nicht sehr beliebt als er einen "schrägen" Querpaß spielte und dabei den Gegner übersah, der aber unter dem Druck der buhenden Zuschauer genauso wenig Stand hielt wie der eben noch neu aufgebaute Zaun. Beide fielen im Druck in sich zusammen und kein Tor für Marlboro. Doch in Minute 56 konnte Ewald Landl verkürzen. Kurze Hoffnung und leises Aufbegehren der Fans von Marlboro, die aber gleich wieder still wurden als die Walvater Fans erneut lostobten...
In Minute 71 dann die Entscheidung?!
Günter Gstrein, der eingewechselt wurde, spielte sich durch die Innenverteidigung der Gäste und netzte zum
5:2 ein. Jetzt war die Party wieder im Gange und Kristoffer Eriksson, der
"alte Schwede" hätte 2 Minuten später fast das halbe Dutzend komplett gemacht, aber der Torwart konnte gerade noch eingreifen.
Walvater Jesus krallte sich in die eigenen Oberschenkel, so nervös war er. Fülöp Janosy wurde von den Fans so sehr verhöhnt, als er sich am Feld verletzt herum wälzte, dass er trotz Archillessehnenverletzung humpelnd weiter spielte. Jaja, auch Stolz kann weh tun!
Manager Schwoch schien von dem "scheinbar" alkoholfreien Bier immer mehr
beschwipst zu werden, oder war es doch der Spielverlauf der so berauschend war?
Die Fans waren von jeglicher Gewaltbereitschaft befreit und auch das Präsidium war beruhigt, denn immerhin hatten der harte Kern der Fans vor dem Spiel einen Sieg gefordert (Wahrscheinlich in der "Fettn" beim Wirt) und sogar im Internet mit Gewalt gedroht, sollten die Marlboros gewinnen.
Und dann war es soweit! Das Spiel war vorbei! Wie die Hühner rannten die Marlboro-Kicker übers Feld und gleich zum Mannschaftsbus. Nein, es waren nicht die Walvater Fans, die sie verfolgten, sondern die eigenen Anhänger die diese Demütigung live
miterleben mußten!
Manager Walvater Jesus lag in Schwochs Armen und heulte wie der Schloßhund von Baskerville wenn er nix zum Essen kriegt. Schwochs Shirt war Stunden später noch durchweicht und die Fans lagen sich heulend in den Armen, als ob das eine Vorführung von Romeo und Julia gewesen wäre und keiner gewußt hatte, dass am Ende alle Sterben!
Weltklasse-Leistung von den Walvater Kickern, deren Feierlichkeiten wahrscheinlich bis zur nächsten Cuprunde andauern werden und die Jugendliga-Verantwortlichen mit der Suche nach neuen Terminen im Trab hält!
WIR GRATULIEREN DEN CUPFIGHTERN AUS DER MOZARTSTRASSE UND WÜNSCHEN WEITERHIN ALLES GUTE !
|