Öhling Arena, 8703 ent-, be-,
nuß- geisterte Zuschauer
Was hatten sich die ROB-Kicker nicht alles vorgenommen
fürs letzte Spiel der Saison. Alles war noch möglich. Man mußte
auf Max Headroom, "den Verschwiegenen", der
nie auf offizielle Anfragen antwortet, hoffen, und ein Sieg mußte
gegen den Gastgeber her, dann würde das "Wunder von
Öhling" doch noch wahr. Und Scharfschütze
Mathe hatte den Torschützentitel vor Augen.
Eine Kollone an grün blauen ROB-Fans
pilgerte ins Mostviertel nach Niederösterreich. Am Ende waren es
1503 Männer und Frauen, die das letzte Spiel besuchen
wollten.
Dunkel Wolken am Himmel konnten die Stimmung nicht trüben, schon
gar nicht als der Bürgermeister von Öhling
eine Runde Most spendierte. Auch im ROB-Stadion in der
Welser Innenstadt wurde gefeiert. Auf einer Leinwand
wurde das Spiel übertragen, vor sage und schreibe 12000 Zuschauern!!!
Trainer Garcia, um dem Wechsel-Gerüchte kursieren
setzte wie zumeist auf ein 3-5-2, mit Mathe
als Stürmer, klarerweise. Harning neben ihn, obwohl
diesem derzeit das Pech an den Hacken klebt.
ROB brauchte einen ganz hohen Sieg und das wußten
auch die Öhlinger, die mit einer sehr, sehr defensiven
5-3-2- Kontertaktik aufliefen, was Manager Schwoch
nichts Gutes verheißen ließ. Er mußte sich gleich mal
ein Bierchen gönnen!
Von Anfang an machte der Meister-Kandidat Druck, doch
bereits in Minute 5 fand Sergio Martinion,
der Aussenverteidiger in Torwart Wiese seinen Meister,
was an diesem Tage noch öfters passieren sollte. Die ROB-Fans
waren tonangebend "Wir wollen Tore sehen!" tobten sie von Beginn
an!
Danach standen die Öhlinger besser in der Defensive,
ich meine 5 Verteidiger gegen 2 Stürmer, 3 davon Manndecker bei Mathe,
mußte ja irgendwie helfen.
In Minute 22 sogar ein Konter der Gastgeber, doch der
Stürmer blieb in der souveränen Abwehr rund um Galperin
hängen.
Minute 29: eine Großchance für ROB.
Die linke Seite zeichnete sich wieder mal durch hervorragendes Zusammenspiel
aus. Mathe legt den Ball nach hinten auf und Joel
Sardinha schnappt sich das Rund um es schließlich per herrlichen
Schlenzer ins Eck zu befördern. 0:1, der wichtige
erste Treffer für ROB war gefallen. In Minute
32 dann Eckball für Grün Blau. In
der Ecke der ROB-Fan-Kolonie tobten die Fans, als der
ROB-Stürmer seinen Ärmel hochkrempelte und
das ROB-Logo tättowiert in die Menge hielt. Die
Fans konnten es nicht fassen, nun krönte sich der
Schweizer zum anbetungswürdigen Fußballgott!
Die Kehlen gröllten "HEEENRI MAATHE FUSSBALLGOTT"
und der bedankte sich mit einer traumhaften Flanke genau auf
den Kopf von Ramon Stouffer, der das Leder in die Ecke
bugsierte. 2:0 und alles lief nach Plan. Die Fans
tobten und Mathe und Stouffer landeten
am Zaun vorm "Harten Kern-Fanklub". 32. Minuten
waren gespielt, alles war noch möglich!
4 Minuten später eine Großtat von Wiese. Eine
Volley-Granate von Sardinha konnte er gerade noch entschärfen.
Dann eine derbe Szene, die alle im Stadion traurig machte. Wie bei Rapid-Ried
am Vortag spielte ein Öhlinger Kicker sterbender
Schwan um die erste Halbzeit mit 0:2 über die Runden zu bringen,
und da Mathe nicht gesehen hatte, dass da einer lag wurde
er brutalst per "Haxl-Steller" zu Fall gebracht.
Skandal in Öhling, keine Gelbe
Karte und Stillschweigen im ROB-Sektor als Mathe
liegen blieb. Dr. Blutstau und Schwester Babsi
eilten aufs Feld, doch keine guten Zeichen zur Bank. Wechseln, Baert
für Mathe. Die Stille im Sektor der 1503 ROB-Fans
war gebrochen. Haßerfüllte Sprüche gegen die Gastgeber
und erste Sitze wurden als Souvenir aus den Verankerungen gerissen.
Manager Schwoch eilte sofort zum Sektor und beruhigte
die Massen. Alles sei noch drin! Wir rächen uns sportlich schrie
er in den Block und die Fans konnten
fürs erste beruhigt werden.
Nach einer kurzen beunruhigenden Unterbrechung gings weiter. 41.
Minute erneut eine Riesen Chance für Sardinha,
der unbedingt Meister werden wollte, doch seinen zweiten
Volley-Schuß an diesem Spieltag konnte erneut Kurt Werner
Wiese entschärfen. Erste Gerüchte, dass er in Kontakt
zum Radfahrer Landis stehe wurden laut, auch wenn dem
bisher auch nichts bewiesen wurde...
Nach 45 Minuten hatten die Öhlinger es geschafft,
Halbzeit und "nur" 0:2!
Manager Schwoch sah in die leichenblaßen Gesichter
der ROB-Kicker und schwörte noch mal alle zusammen.
"Männer, jetzt erst recht... Für Mathe,
für die Fans und vor Allem für Euch SELBST! Achja und mich nicht
zu vergessen." Das Gelächter kränkte den Manager
nicht im Geringsten, aber die Stimmung war jetzt eindeutig besser.
Die zweite Hälfte konnte wieder beginnen und die
ROB-Fans hielten Transparente und Spruchbänder in
die Höhe:
"Rapid Old Boys - Meister der Herzen", "Henri
Mathe - König von Wels", etc...
In Minute 50 dann eine Freistoßchance, doch dieses Mal gabs keine
"Heeenri Mathe"-Rufe, weil der spanische Stier Martinion
in dessen Fußstapfen steigen mußte.
Und der Freistoß paßte genau in das Kreuzeck,
doch erneut war Wiese der Held der Öhlinger!
Welch eine Glanzparade. Mathe auf der Ersatzbank sitzend
stieß sich fast den Kopf als er aufsprang. Aber eine Verletzung
reichte an diesem Tag, also stellte sich Platzwart Saufkovski
neben ihn und hielt einen Polster über Mathes
Kopf.
Danach stellten die Öhlinger sich wieder gut hinten
rein. In Minute 68 wieder mal ein Versuch von Öhling.
Doch dieses Mal durfte auch mal Yngvesson ran. Fußabwehr
und tolle Reaktion. 10 Minuten später erneut ein Freistoß für
ROB, Mathe wollte am liebsten anlaufen,
doch Saufkovski hielt ihn gerade noch zurück.
Martinion erneut ein Super-Freistoß aber Wiese
boxte erneut das Leder aus dem Eck. 84. Minute erneut eine harte Attacke
an einem Old Boy. Galperin versuchte sich in den Angriff
einzuschalten wurde aber brutalst gestoppt, sodass er behandelt werden
mußte. Die Old Boys Fans hatten sich mit dem zweiten
Platz abgefunden, und forderten jetzt die Gelbe Karte,
die der Schiri aber anscheinend zu Hause vergessen hatte.
Galperin sollte ausgewechselt werden, doch er deutete
"NIX DA", er spielte trotz angeschwollenen Knöchels weiter.
Die Fans würdigten das mit Sprüchen.
Dann in Minute 90 die Erlösung für die tapfer
kämpfende Öhlinger Truppe, die schnell das
Weite suchte, als die über 1500 Old Boys Fans das
Feld stürmten.
Henri Mathe humpelte die ersten Meter, doch dann wurde
er zur Triumph-Auszeichnung getragen. Der Präsident Rainer
Schlager war leider nicht anwesend, auf Bank-Geschäftsreise
in der Karibik hieß es, also überreichte Manager
Schwoch mit Tränen in den Augen den Pokal des Torschützenkönigs
an Henri Mathe. Das Geschrei in der Pernauerstrasse
in Wels hörte man bis ins Mostviertel.
Die Saison war zu Ende. Zweiter Platz, wie erhofft,
Dritte Runde im Cup, erreicht, und jetzt auch noch der
Torschützenkönig für Mathe,
alles war vollkommen!!!
Interviews nach dem Spiel:
Manager Schwoch: "Alles hat in dieser Saison gepasst!
Es gibt sogar nen würdigen Meister, aber was unsere Mannschaft geleistet
hat war sensationell. Das Heimspiel gegen Korn (2:2)
war der entscheidende Punkteverlust. Schade, aber neues Jahr neues Glück!
Gratulation an Mathe! Mehr gibts bei der Pressekonferenz!"
Henri Mathe: "Old Boys für immer.
Jetzt ist es fix. Wie eine Geliebte ziert das Wappen
jetzt meinen Oberarm und ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
16 Tore - Torschützenkönig und das obwohl ich
ca. 10 mal der schlechtester Spieler des Spiels war haha! Sch... auf die
sogenannten Experten! Ich mach jetzt mal Pause, dann komme ich wieder
!!!"
Dr. Blutstau: "Den Mathe kriegt
die Schwester Babsi wieder auf die Beine. Mit ein wenig
blasen, ich meine auf die Verletzung, kriegt sie ihn schon wieder hoch
haha! Jetzt wird aber gefeiert. Bier-Infusionen für alle haha!"
|