Lok Wördern -
Rapid Old Boys  1 - 2 
ZUSAMMENFASSUNG
0-1 Jørgen Harning -53
1-1 Rune Appel Andersen -72
Spiel anschauen: HT-Live
1-2 Henri Mathe -42
Datum: 21.05.2006 um 09:30      
MatchID: 76563821 58%
Ballbesitz
42%
Stadion: Bahnhofsarena 41%   59%
Zuschauerzahl: 10750      
 

Bahnhofsarena, 10.750 Spannungs-geladene Zuschauer

Dunkel sah es aus in der Bahnhofsarene. Nein, nicht dass das Stadion nichts gleich schauen würde, oder die Flutlichtanlage versagt hatte, sondern weil der Himmel heute kurz vorm Weinen war.
Etliche Old Boys Fans, um die 700 waren nach mitgekommen um die Welser Spieler wieder zu beflügeln. Und das ganz ohne Dosen-Kommerz!
Auch die Wörderner Fans waren zahlreich erschienen und versuchten von Anfang an Stimmung zu machen.
Beide Trainer setzten auf ein 3-5-2 System. Nur der Unterschied war der, dass nach den strapaziösen Spielen gegen Eintracht Graz und dem Betriebsausflug nach Thailand am Mittwoch das Spiel der Welser unter das Motto "Kraft sparen, Energie tanken" gestellt wurde. Bei den Wördernern war es das Spiel des Jahres. Immerhin spiele man gegen einen Titelfavoriten!

Also beste Voraussetzungen für ein spannendes Spiel. Von Anfang gaben die Eisenbahner Gas und versuchten Ihre Einstellung auszunützen. Während die Old Boys-Fans noch ihre Bengalen auf die Laufbahn schmießen gabs auch schon die erste Chance für die Gastgeber. Sascha Kefer bekam den Ball und versuchte das Rund über die weiße Linie zu drücken. Er schaffte es auch, allerdings neben dem Tor. Die Boys-Fans verschnauften erst einmal. Die Heimfans wiederum griffen sich auf den Kopf.
Doch in Minute 24 dann Elfmeter-Alarm im Old Boys Strafraum. Frederik Yngvesson, der schwedische Freddy Quinn, warf sich in das richtige Eck und hielt den Strafstoß bravurös! Frühzeitiger Torjubel der Wörderner Zuschauer wurde abermals mit einem Griff an den Schädel abgelöst.
Gunnar Fuglsig war es, der die erste Chance der Gäste vollenden wollte, allerindgs was Konstanin Lisbach an diesem Tag in Bestform. Tolle Parade des Lokomotiv-Goalies.
Schlag auf Schlag ging es jetzt im Stadion. Auch im Gästesektor, da der Bierstand die Kühlung der Zapfanlage nicht zum laufen brachte und die Old Boys-Fans das mit zärtlichen "Tatschgerln" an die Sicherheitskräfte belohnten.
Am Spielfeld lief das Spiel natürlich weiter. Stephan Mader scheiterte an dem Super-Mann im Tor der Boys. An ihm lag es auch, dass es zur Halbzeit 0:0 stand.

Manager Schwoch gab in der Kabine eine berauschende Rede zum Besten! Von wegen Spiel des Jahres der Eisenbahner, aber dagegen halten wir mit Kampfgeist und dem Rapid-Willen!
Da lief selbst den erfahrendsten Old Boys-Spielern eine Träne über die Wange. In der Wörderner Kabine hörte man lautstarke Forderungen des Trainer und des Managers endlich einen Treffer zu erzielen.

Doch das Tor sollten die Gäste machen. "Porno-Jörgl" Harning netzte unwiderstehlich ein. Die Taktik über rechts anzugreifen griff bei dem Tor WUNDERBAR!
Und nun war auch im Rapid-Fan-Sektor beste Laune und Stimmung. Die Bierkühlung funktionierte wieder und der Porno-Jörgl stürmte auf den Zaun um als erstes einen Schluck Frisch-Gezapftes zu nehmen.
In Minute 58 versuchte Henri Mathe seine "Ausnahme-Stellung" als Stürmer unter Beweis zu stellen. Sein mythischer Flugkopfball wurde aber gerade noch pariert. Lisbach machte sich mit dieser Traumparade keine Freunde im Auswärtssektor der Old Boys, immerhin ist Mathe unantastbar und es wurde gegröllt "HEEEENRI MATHE FUSSBALLGOTT!"
Doch der Lärm im Fansektor der Gäste verebbte sofort, als Rune Appel Andersen aus unmöglichem Winkel den Ausgleich erzielte. Auf einmal waren auch die Fans der Gastgeber im Stadion wieder da. Tobend umjubelten sie Andersen und verhöhnten die Old Boys Fans, was erneut für einem Wirbel im "Käfig" sorgte.
Und nun wurde das Spiel zur Zitterpartie. Die Old Boys-Kicker setzten auf Kampfgeist und Karol Kosiba von den Eisenbahnern bekam es böse zu spüren als er bei einem Kopfballduell böse auf den Arm stürzte. Allerdings bewies auch er Kämpferqualitäten und spielte weiter.
Ivo Soares, sonst sicherer Rückhalt in der Verteidigung, kickte in Minute 80 in die Erde und schoß nicht das Leder Richtung andere Hälfte sondern ein Kilo saftiges Grün. Eugen Schreiner nahm den Ball an sich und versuchte ein Tor zu erzielen, aber erneut war "der schwedische Freddy Quinn" zur Stelle.
Wieder nur eine Minute später gabs erneut Elfer für Wördern. Selbst Manager Schwoch stürmte zum Schiri und fragte ihn ob die beiden Teams nicht gleich das Spiel per Elferschießen entscheiden sollten.
Dafür gabs einen Verweis auf die Tribüne. Karol Kosiba, ja das ist der mit dem kaputten Arm von vorhin, lief an und nudelte das Leder am Tor vorbei. Da hatte Frederik Yngvesson seine grauslichsten Grimassen ausgepackt um ihn zu verunsichern.
Die Old Boys-Fans jubelten ihrem Schlußmann zu und forderten erneut "HEEEENRI MATHE". Und dieser bekam seine Chance. Das muntere "Elfer-Schießen-Rennen" ging nämlich etwas sehr fragwürdig, in den entscheidenen Schlußsprint. Ob da die Interventionen von Manager Schwoch mitgespielt hatten?
Zitternd erwartet Lisbach den Elfer von Henri Mathe.
Mit einem mächtigen "BUMS" (Nein kein Porno-Jörgl-Film) knallte das Runde ins Eckige und dabei achtete Mathe drauf, dass er ihn genau in den Winkel setzte. Toller Treffer des Super-Stars und Publikums-Liebling.
90. Minute, der Schiri hatte genug Elfer gesehen, er pfiff endlich an...
Unglaublich, die Old Boys hatten es wieder mal geschafft! Sieg in Wördern und die überlegene Tabellenführung wurde verteidigt...

Manager Schwoch wurde schließlich doch noch grinsend im Old Boys-Sektor zum Spiel befragt:
"Ja, die Wörderner haben alles versucht, offensiver "Spiel des Jahres"-Fußball, gegen kampffreudige Old Boys. Respekt vor der Mannschaft der Eisenbahner! Was für ein Spiel und was für ein wichtiger Sieg. Hier müssen die anderen auch erst mal Punkte holen! Wir sind für das High-Noon-Spiel gegen Headroom bereit. Zu Hause wird die Computer-Kickern die Hölle von Wels erwarten...!"