Rainer Schlager Stadion, 12000 Sensations-geile
Fans
Fast wäre der Präsident zu spät gekommen,
da der Andrang ein absoluter Wahnsinn war. Tausende Fans reisten
einfach ohne Karten an und drängten gegen die Abzäunung.
Mehrere Ordnungskräfte nahmen bei dieser Aktion mehrere Kilo ab,
und so wurde dieses Gedränge in das Programm der "Weightwatchers"
aufgenommen.
Doch während die Fans durch die Eingänge strömten
brauste der Rolls Royce unseres Präsidenten durch
die geheime Abfahrt in die Bat-Höhle, ääähm ins Stadion!
Der neue Trainer der Old Boys Garcia bekreuzigte
sich, als er zu seiner Heim-Premiere den heilige Rasen des Schlager-Stadions
betrat. Die 11000 Heimfans begrüßten ihre
1000 burgenländischen Gegen-Fans mit Verhöhnungsrufen,
aufgrund ihrer "Künstlichen Intelligenz", und als dann
schließlich das Aufwärmen begann feierten sie ihre Mannschaft,
als ob die Old Boys Weltmeister geworden wären.
Dann betrat auch der Schiri das Stadion
und wurde fast erdrückt von der bedrohlichen Nähe der Fans
an dem Grün. Er pfiff das Spiel an und von Anfang an war klar, dass
die Heimmannschaft die Gegner gar nicht erst zum Ball
kommen lassen wollten. Dicht gestaffelt forderte Abwehrchef Galperin
volle Konzentration seiner Defensiv-Abteilung und das "Werkl"
funktionierte...
13. Spielminute, die erste Chance im Spiel. Christiano
Vivian, der neue Flügelflitzer, denn Garcia
geholt hatte, stürmte über die rechte Seite und netzte souverän
ein. Was dann abging war ohrenbetäubend. Gekreische und Jubel unter
den Fans der "Alten Jungs" und ungläubig
staunende Gesichter bei den Headrooms.
Danach hatten die Blau-Grünen das Spiel unter der
Kontrolle und machten das Nötigste um keinen dummen Gegentreffer
zu kassieren. Doch die Abwehr stand bombensicher und Manager Schwoch
forderte mehr Bälle auf Henri Mathe. Doch vorerst
war der gut abgeschirmt.
Lange sah es so aus, als ob man mit dem 1:0 Vorsprung
in die Halbzeit gehen würde, doch in Minute 43 tobte
das Volk. Elferalarm für ROB und
als der Schiri auf den Punkt zeigte hörte man "Heeenri
Heeenri!" Rufe und wie "Opium fürs Volk"
konzentrierten sich die Fans auf den Mann im 16er. Der
gegnerische Torwart versuchte noch mit Grimassen-Schneiden
und "Hampel-Männchen-Mätzchen" den Schweizer
zu verunsichern, doch dieser wurde dadurch nur noch grimmiger.
2:0 für die Old Boys, was für
ein Hammer! Henri Mathe wie immer gut drauf, stürmte
zum Sektor der Hardcore Fans und küßte das
ROB-Logo auf seinem Dress.
Doch wer gedacht hat, dass der Schweizer die Grimassen
des Goalies vergessen hatte, der hatte sich geschnitten. Pornojörgl
Harning holte einem Freistoß am 16er
heraus und die Fans forderten erneut Henri Mathe
auf den Gegner in die Schranken zu weisen.
3 Schritte zurück und "Bumm", das Leder schlägt in
den Maschen ein, noch ehe der Torwart "einen Moment noch" sagen
konnte. Tor für die Welser. 3:0
gegen den vermeintlich größten Titelfavoriten!
Manager Schwoch brachte den Mund nicht zu und der Präsident
höchstpersönlich orderte einen Gehilfen an
Schwoch doch ab und zu Bier einzufüllen, damit er,
bei der sanften Brise von der Traun her, nicht austrockne.
Halbzeitpfiff im Schlager-Oval. Die
Fans tobten und konnten es noch immer nicht glauben. Totenstille im Auswärtssektor
und die Heimfans verhöhnten ihre Gegner mit "Ihr seid
die Friedhofskurve, Friedhooofskurve...!"-Sprüche.
Trainer Garcia, heißblütiger
Argentiner mußte von Manager Schwoch
gestützt werden, und jener sprach dann auch zu den Spielern. Von
unsagbarem Stolz berichtete er und machte die Türe nur einen Spalt
auf um den Spielern die Fans hören zu lassen "Wir
wollen die Old Boys sehen" tobten diese bereits
nach nur 3 Minuten Pause, und am liebsten wären die Spieler
auch gleich wieder raus gegangen, doch Garcia fasste
sich wieder und stoppte die Burschen an der Türe.
In der gegnerischen Kabine tobte der Trainer und forderte
vollen Einsatz gegen die Pensionistentruppe. Henri
Mathe wollte sofort rüber stürmen, doch Schwoch
bremste ihn und forderte eine sportliche Vergeltung für diese Bezeichnung.
Die zweite Spielhälfte begann und
die Fans trieben die Old Boys nach vorne.
Was für eine Kulisse, hier werden noch viele Gegner vor der Stimmung
in die Knie gehen!
Es dauerte 20 Minuten ehe die nächste Chance zu
sehen war. Christiano Vivian spitzelte das Leder in die
Mitte. Henri Mathe nahm den Ball an und in Tausendstel-Geschwindigkeit
netzte der Superstar ein. Der Ball prallte in das Tornetz und nun war
alles vorbei. Alle Dämme brachen. Auch der Zaun
im Gästesektor, aber nicht Richtung Spielfeld, sondern
in Richtung Ausgang, da die meisten nach Hause wollten.
Henri Mathe erstürmte den Zaun der Old Boys
Fans und ließ sich umjubeln. Was ist das bloß für
ein Wahnsinns-Stürmer?
In der 75. Minute klatschten die 11.000 Fans
und auch ein paar Auswärtsfans die Rapid-Viertelstunde
ein, ein adaptierter Brauch von den SK Rapid-Fans, der
anscheinend Wirkung zeigte.
Joel Sardinha, der Verteidiger stürmte durch die
Abwehr, umspielte selbst den Torwart, doch durch das Toben der Fans konnte
er nicht mehr die nötige Konzentration aufbringen um das Leder über
die Torlinie zu schieben. Es blieb beim 4:0 und aufbauenden
Spruchgesängen für Joel.
In Minute 79 erneut lautstarke Forderungen nach Henri
Mathe. Mit zitternden Knien sah der Torwart
den Ball am Gehäuse vorbei schießen. Das Leder schlug in den
restlichen Fans der Headroomer ein und ein Bild des Grauens
bot sich den Sanitätern die den getroffenen Fan "abschleppten"!
Henri Mathe höchstpersönlich schenkte dem Verletzten
nach dem Spiel den Matchball und gab ihm gute Tipps beim nächsten
Spiel besser in Deckung zu gehen, oder noch besser erst gar nicht zu erscheinen.
Walter Rauscher, der Superstürmer der Maxler,
erzielte schließlich in Minute 80 den Anschlußtreffer
und die Auswärtsfans, die noch da waren und noch stehen konnten jubelten
verhältnissmäßig ruhig und die Heimfans
bedankten sich für dieses kurze Aufbegehren mit einem schallenden
"Wir werden Meister!".
Einzige nennenswerte Aktion der Gäste neben dem Treffer war in Minute
83 die Gelbe Karte für Reinisch, nach einem
üblen Foul. Aber das war alles Nebensache, als der
Schiri abpfiff. Tausende Fans strömten
auf den Rasen, sie waren nicht mehr zu halten. Während die Headroomler
zur Kabine schlürften wurden die Spieler der ROBS
durchs Stadion getragen. Selbst die VIP-Tribüne
wagte einen Feldsturm und am Rasen wurden dann einige tausend
Bierchen getrunken.
Manager Schwoch hatte nicht sehr viel Stimme aber die
nützte er für folgende Worte "Mir fehlen die Worte..."
Stunden nach dem Abpfiff war selbst bei der Pferdemesse
im Messezentrum von Wels zu hören "WIR WERDEN MEISTER"
und etliche Besucher der Reiter-Kultur wurden abgeworben um mit den ROBS
zu feiern!
Die Rapid Old Boys Verantwortlichen wollten allerdings
noch nichts vom Meister hören, immerhin wären
erst 5 Spiele gespielt, aber so manch ein Fan
träumte am Biertisch liegend von der größten Feier,
die Wels je erlebt hatte!
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