Rainer Schlager Stadion, 12000
total nasse und zum größten Teil schwerst "angefressene"
Fans
Was für ein Sauwetter für ein "bundesland-internationales"
Derby. Die Bärchen aus dem violetten
Teil von Wien kamen mit fast 1000 Auswärtsfans,
die gleich mal vorsorglicherweise vom Bahnhof abgeholt wurden. Nicht um
die Stadt vor dem "Gummibärlis" zu beschützen, sondern
die Viola-Fans vor den Einheimischen, denn Wels ist wahrlich
kein gutes Pflaster für die Veilchen.
Schließlich ging aber alles glatt und die Auswärts-Supporter
wurden auf die Naturtribüne geführt, wo es gleich mal zu einigen
Rutschpartien kam, was einerseits Gelächter bei den ROB-Fans
hervorrief, aber Sorgenfalten bei den Sanitätern
auftreten ließ.
11000 Heimfans machten den Auswärtsfans
einen herrlich grellen Empfang, in dem ihre Pfiffe die Dezibel-Werte eines
Metallica-Konzertes erreichten. Vorsorgehalber hatten die VIP-Gäste
Kopfhörer gereicht bekommen.
Dann konnte das Spiel endlich beginnen. Die Bärlis
versuchten von Beginn an durch die Mitte anzugreifen, allerdings hatten
sie nicht viel Gelegenheit dazu, da die Old Boys Kicker von
Anfang mehr vom Ball hatten. Die Gastgeber-Mannschaft hatte heute die
Parole "Kraft sparen" erhalten, damit man sich
für "größere" Aufgaben schonen konnte, aber
immerhin hatte man ja auch Max Headroom so schon mal
geschlagen.
Doch die erste Chance ergab sich nach einer Standard-Situation für
die Gäste. Alles sauste am Ball vorbei, Daniel Unger konnte
gerade noch geblockt werden, doch Leonhard Bernart netzte
doch noch für die Gäste ein. Jubel im Gästesektor und erneut
Pfiffe für die Bärlis.
Die Rapid Fans forderten sofort vehement den Ausgleich
und in Minute 20 dann eine Großchance für die Old Boys.
Aday Villoldo knallt das Leder aber knapp übers
Tor. Lautes Raunen auf den Tribünen und erneut "AUSGLEICH"
Rufe...
Manager Schwoch hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die
Stimme verlassen, da er so rein brüllte. Der Ordnerdienst bat ihm
deswegen die Ehrentribüne zu verlassen und so fand sich der fanatische
Manager auf der Trainerbank neben Mauro Garcia
wieder, der ihn mit seiner argentinischen Pracht-Stimme unterstützte.
In Minute 26 wurde die Stimmung so richtig angeheizt.
Ufuk Yurdaer trat Henri Mathe nieder
und die Hardcore-Fans stürmten den Zaun und wieder
mal fanden etliche Wurfgegenstände den Weg zum Grün.
Sicherheitskräfte konnten aber vorerst die Situation
regeln.
Derbe Spruchgesänge gab es daraufhin für den
Sünder und der Schiri gab ihm Gelb.
In Minute 30 dann eine Schrecksekunde für die ROBs.
Ein Schuß von Edgar Pessoa, der bei einem Konter
ausgerissen war landete aber im Aussennetz. Da schimpfte der schwedische
Schlußmann wie ein Rohrspatz. 7 Minuten später
war es "Porno-Jörgl" Harning der um ein
Haar den Ausgleich erzielt hätte, aber sein Schuß rasierte
das Gebälk. Angelo Bovone bewies in Minute
38, dass Italiener die besseren Schauspieler
sind, denn mit dieser herrlichen "Vogelgrippen-Schwalbe" hatte
er sich Gelb verdient. Erneut Pfiffe für diese "Möchtegern-Elfer-Schinderei".
Die technischen Abteilungen beider Teams taten sich sehr schwer auf den
durchnässten Schlamm-Rasen ihre Kunststückchen zu zeigen, besonders
Daniel Unger von den Violetten stolperte umher, als ob
er vorher noch mit unserem Platzwart Saufkovski auf Tour
gewesen sei, was sich nach dem Spiel als Tatsache heraus stellte.
42. Minute: Galperin zieht zentral vorm
Tor ab, doch der Torschrei verstummte sofort, als sich gerade noch ein
Bärli in den Schuß warf. Wieder kein Tor für
ROB, es war zum verzweifeln. Die Fans
forderten noch mehr Leidenschaft und Kampfgeist und Christiano
Vivian gab Edgar Pessoa die Möglichkeit
die Schwalben-Kunst zu vertiefen. Mit einem eleganten Scherenschlag schnitt
er den Gegner um und kassierte dafür Gelb. Jubel
bei den Old Boys Fans. Edgar Pessoa
wurde lauthals schreiend vom Platz getragen, während die Rapid-Fans
"Steh auf du... Bär, Steh auf du ... Bär!".
Danach war Pause und die Teams gingen mit einem 0:1 in
die Kabine...
Trainer Garcia stützte
den schwer deprimierten Rapid-Manager Schwoch auf dem
Weg in die Heim-Kabine, wo er wieder Luft schnappte und schließlich
die Spieler mit einer auffordernden und Helden-beschwörenden Rede
aufbaute.
Der Manager der Bärli konnte zufrieden
sein, trotz eklatanter Ballbesitz-Niederlage führten seine Mannen
1:0!
Die zweite Hälfte begann mit einer gut stehenden Bärli-Abwehr,
doch in Minute 53 war die Hölle los im Schlager-Stadion.
1:1, der Ausgleich für die Old Boys.
Der Held der Grün Blauen machte ein herrliches Tor
in dem er einen Schlenzer ins lange Eck verwandelte. Und wieder war er
es der als erstes bei den Fans auf dem Zaun sprang und mit den Fanatikern
jubelte.
Nachdem sich die Fangemeinde mit dem Ausgleich also wieder etwas beruhigt
hatte sorgte das nächste schwarze Schaf der Bärlis, Nash
Waplington, für eine unschöne Szene. Mit einem harten
Tritt traf er Jörgen Harning und sah Gelb
und erntete wieder mal derbe Sprüche von den Fans.
Der Freistoß wurde schnell ausgeführt. Mathe
auf Sardinha und der maschierte auf und davon. Selbst
auf der VIP-Tribüne sprangen die Anzug-Träger
auf, doch der harte Schuß landete beim Torwart.
71. Minute wieder mal ein Konter für Bärli.
Und Flo Curti netzte zum 1:2 ein. Das hatte die linke
Abwehrseite in Person des erst 17jährigen Andreas Flögel
verpennt. Vielleicht war es doch ein Fehler so einen unerfahrenen
Spieler im Derby einzusetzen?!
In Minute 77 dann der SKANDAL, wieder
mal gegen ROB. Elferalarm im Strafraum
der Bärlis. Harning Jörgl
wurde in einem sehr harten Zweikampf umgerissen und der daneben stehende
Schiri hatte weggesehen und gab keinen Elfer. Unverständlich
auch für Henri Mathe, der den Ball bereits am Elfer-Punkt
abgelegt hatte. Die ROB-Spieler bildeten eine Traube
um den Unparteiischen und drehten ihn um, um die "500er Packerl"
aus ihm herauszuschütteln. Die Sicherheitskräfte
hatten die größte Mühe einige "Erlebnis-orientierte"
Fans, die in den Veilchenblock eingedrungen waren, wieder aus dem Auswärtssektor
zu vertreiben.
Minutenlang wurden alle Ordnungskräfte schwerst gefordert...
Der Schiri und die ROB-Spieler verpaßten
dadurch eine Chance für Bovone, doch die wurde von
der letzten Abwehr vereitelt. Als dann in Minute 87 Galperin
bei einem Kopfball wegen vermeintlichen Handsspiels Gelb
sah, brach der Zaun und der Schiri pfiff in Minute 89 und
59 Sekunden das Spiel ab. Hinter ihm her einige Schiki
Mikis, die ihn mit Kaviar beschossen und ältere
Spieler-Omas hauten mit ihren Handtaschen gegen seinen "neuen
Mercedes" mit violettem Aufkleber drauf, als er sofort nach dem Spiel
abbrauste...
Die Situation rund um das Schlager-Oval eskalierte immer
mehr und die Polizei und Ordner verschanzten sich im Gästesektor
mit den tausend Auswärtsfans, während rund herum Kracher explodierten
und lautstark skandiert wurde "FUSSBALLMAFIA ÖFB - FUSSBALLMAFIA
ÖFB !!!"
Manager Schwoch war nach dem Spiel sehr
enttäuscht von der Leistung des Mannes in Schwarz, dass er aufgrund
der fehlenden Stimme "Gesten-technisch" nichts Gutes für
den Mann übrig hatte, aber eine mehr oder weniger erotische Darbietung
des blanken Hinterteils sagte auch mehr aus als viele Worte...
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