Rapid Old Boys -
Lok Wördern  1 - 3 
ZUSAMMENFASSUNG
 
0-1 Pedro Miguel Severino -13
  0-2 Karol Kosiba -43
Spiel anschauen: HT-Live
1-2 Nikolaus Manhart -48
Datum: 24.09.2006 um 09:30 1-3 Karol Kosiba -82
MatchID: 90340889  
Stadion: Rainer Schlager Stadion
Chen Amsalem -16
Zuschauerzahl: 19828
Mason Borden -56
 
Simeon Drakulović -83
50%
Ballbesitz
50%      
52%   48%      
Rainer Schlager Stadion, 19828 vom Stadion begeisterte Fans

Kein Regen in der Frühe als Platzwart Saufkovski aus seinem Rausch erwachte und langsam Richtung Mittellinie wankte. Noch einmal kontrollierte er die Linien die er am Vortag (VORM WIRTSHAUS!!!) gezogen hatte und war mit seiner Arbeit zufrieden.
Auf den Tribünen zogen ausgebildete Schnüffler-Hunde ihre Runde um etwaige fehlende Schrauben ausfindig zu machen. Alles Roger gab der Hundestaffel-Anführer durch.
In der VIP-Koje (50 auserlesene Zuschauer sind hier willkommen!) wurden die Ledersitze noch einmal auf Hochglanz poliert, ehe sich die snobigen Är..., ähmmm Hintern drauf setzen konnten.

Und dann wars soweit. Unmengen an Old Boys-Fans waren gekommen. Bis auf 232 Auswärtskarten waren alle verkauft worden. Der Auswärtssektor, der im rustikalen Wiesen-Stil ausgestattet ist wurde erbarmungslos ausgepfiffen, denn die vielen Plätze wären gerne von berüchtigen "Harte-Kern-Fans" besetzt worden, nur wär das vielleicht ein wenig ein Sicherheitsproblem geworden.

Eine tolle Choreographie in Grün-Blau über die 3 ROB-Fantribünen begrüßte die Heroen der Heimelf und pfiffen die Gegner nieder.
Alles war bereit für ein Spiel der Extraklasse, auch wenn es die Tabelle nicht einmal so wiederspiegelt, da es hier "nur" um den vierten Platz ging.

Lok Wördern wollte endlich mal gewinnen und angeblich hatte ein Mega-Sponsor aus Wien (Wars die ÖBB, wars die BAWAG, wars gar der Produzent der Gummibärlis?) eine Summe für einen Sieg geboten, von der so manch Kleiner Mann im Land lange leben hätte können.
Daher nahmen die Wörderner das Spiel sehr, sehr ernst, ich würd sogar sagen: "Spiel-des-Jahres-Ernst", was in letzter Zeit im Schlager-Stadion Gang und Gebe ist, dass der Gegner einfach alles gibt gegen den Kultverein aus der Pernauer-Strasse.
Pedro Miguel Severino brachte daher in Minute 13 die Auswärtsmannschaft auf die Siegerstrasse. Über rechts überrannte er die überraschte Hintermannschaft um Neuzugang Manhart und netzte souverän ein. Tobende ROB-Fans forderten sofort den Ausgleich. Die Wörderner Fans hielten tapfer dagegen, obwohl sie auf einem verlorenen Posten waren und nun ihrerseits wieder ausgepfiffen wurden. "Des is moi a Hamspü!" hörte ich einen ländlich gekleideten Old Boys Fans nach der Halbzeit murmeln.
In Minute 16 lagen die Nerven blank bei den Gästen. Chen Amsalem war es nicht gewohnt vor solch einer Kulisse zu spielen und wollte das Abseits nicht wahr haben. Daher drosch er den Ball in Richtung VIP-Tribüne und gefährdete das Leben diverser Schicki-Mickis. Dafür gabs logischerweise Gelb!
Die Gäste machten dennoch Druck. Auch wenn der Ballbesitz hin und her wankte, die Chancen hatten die Lok-Kicker. In Minute 20 stürzte sich Frederik Yngvesson ins Getümmel vor ihm und konnte einen höheren Rückstand verhindern.
Gerade als das Spiel ein wenig verebbte hatte Superstar Mathe endlich seinen ersten Auftritt. Sein Bomben-Schuß streifte leider nur über die Latte, anstatt unter der Latte durch. Es war zum Haareraufen. Denn während die Fans noch Mathe feierten, starteten die Gäste einen Konter und ihr bester Torschütze Karol Kosiba netzte erneut über rechts ein. 2:0 und sichtlich erzürnte ROB-Fans entzündeten eine Rauchbombe, die dank dem Wind herrlich in Richtung Auswärtssektor schwebte.

Danach war Halbzeit. Manager Schwoch war stinksauer über die Leistung seiner Elf. 1:3 Chancen und 0:2 hinten war kein Ruhmensblatt. Er erinnerte an die tolle Kulisse im Stadion und die tapferen Fans, die auch während der Halbzeit das Stadion in einen Hexenkessel verwandelten!
In der Gäste-Kabine, die mittlerweile auch etwas luxuriöser ausgestattet war, immerhin wurde eine teure (15 Juros) Stehlampe gekauft und noch dazu gabs nen Schaukelstuhl von Saufkovskis Opa, der im Gegenzug eine Massagestuhl vom Verein bekam.

Die zweite Hälfte begann erneut mit vehementen Anfeuerungen und einem Meer aus Beganlischen Feuern. Noch ehe die Feuer erlöschten hatten die Ordner alle Hände voll zu tun um die Fans unter Kontrolle zu halten. Was war passiert? Minute 48, Nikolaus Manhart stürmte durch die linke Seite der Abwehr und netzte unwiderstehlich zum Anschlußtreffer ein. Was für eine Sololeistung des Abwehrchefs, dessen Gewissen ihn wohl plagte. Jubel in der Pernauer Strasse. Die Tribünen bebten!
Und die Gäste? Die wurden auf einmal sehr nervös!
Mason Borden forderte den Schiri auf das Spiel bereits in Minute 56 abzupfeifen. Er wollte dem Mann in Schwarz doch tatsächlich verklickern, dass seine Uhr falsch ginge. Für diesen armseligen Schwindel gabs zurecht GELB und derbe Sprüche der ROB-Fans.
Doch Wördern fing sich erst mal ein wenig. Kurz vor der Rapid-Viertelstunde gabs Freistoß für die Boys. Mathe nagelt das Leder Richtung Tor, doch dieses Mal konnte der Torwart retten. Unglaubliche Reaktion des Goalies, Hut ab!
Und gerade in diese "Sturm und Drang"-Phase der Welser fiel die Entscheidung, bzw. ein "schwindelsüchtiger" Schauspieler im Sturm der Wörderner.
Tobende Spieler, auf beiden Seiten. Die Einen Jubelten, die Anderen bildeten mitsamt der kompletten Ersatzbank eine Menschentraube rund um den Schiri, der jetzt sichtlich nicht mehr so gerne im Mittelpunkt stand. Nach tumultartigen Zuständen wurde erneut Elfmeter gegeben und Karol Kosiba hielt unter grellen Pfiffen der Fans stand. Tor für Wördern, die Entscheidung, 3:1!
Simeon Drakulovic zeichnete sich dann als schlechter Gewinner aus. Mit einer heftigen Attacke gegen Hans Jörg Hollenstein machte er eine Chance für den Jungstar zu nichte. "Brutalitäten gehören auf die Tribüne und nicht auf den Rasen" meinte der Schiri und zeigte Gelb. Und wie recht er doch hatte. Einige ROB-Fans wollten den Schiri lynchen, doch der Manager Schwoch schritt gerade noch rechtzeitig. "Nach dem Spiel Jungs" rief er ins Publikum!
Henri Mathe war auch stinksauer und knallte nun das Leder ins Schwarze. Nein, kein Tor für ROB, sondern das Ende der Blutlinie der Örnmans. Jener hatte den Ball wohl doch etwas zu genau zwischen die Beine bekommen und mußte ausgewechselt werden.

Und dann ging alles ziemlich schnell. Verpatztes Eröffnungsspiel des neuen Schlager-Stadions, Chancen und Ballbesitz-Gleichheit, dennoch 1:3 verloren und der Schiri rannte was seine Laufschuhe hergaben. Angeblich niegel-nagel-neue mit Eisenbahnmotiv darauf!

Erst nachdem Manager Schwoch ausser Atem zurückkehrte meinte er: "Die Wörderner haben bewiesen, dass sie nicht umsonst als Spitzenteam vorne mit dabei sind. Leider konnten wir der doppelten Motivation der Wörderner nicht mit Toren antworten. Aber mal sehen, die Liga ist noch nicht vorbei!"

Spieler des Tages? Nikolaus Manhart! Der Junge bewies Moral und kämpfte wie ein Löwe!