Wien, Fight CLUB, 3131 nicht gerade überragend viele Zuschauer
Was soll man von dem Gegner halten. Gerade mal aufgestiegen und schon wieder in größter Gefahr den selben Weg wieder retour zu gehen. Dennoch ist die Bundeshauptstadt immer eine Reise wert.
Nachdem die schwerst betrunkene 250 Mann starke Abordnung in Grün-Blau gemeinsam ein Wahllokal besucht und verwüstet hatten, ja der einzig nüchterne hatte rechtzeitig die Wahlkarten besorgt, ging die Reise los ins dunkelrot-gefärbte Wien.
Wütende SPÖ-Fans bewarfen den Blau gefärbten Old Boys-Bus in eine Art "Wahl-Exzess-Zustand" mit Anstecker und Zuckerl vom Gusi! Nach einer kurzen deftigen Auseinandersetzung im Sinne von Biertrinkduell gings weiter. Für die Gusi-Anhänger wars danach auf jeden Fall ein feucht-fröhlicher Wahltag...
Endlich im Stadion angekommen staunte man erst einmal über den Namen: "Fight CLUB"! Hollywood-mäßiger Name - Miese Besucherzahl. Denn die 2881 Zuschauer (DA waren Feuerwehr, Polizei und auch Rasen-Pfleger inkludiert) waren für die Old Boys-Fans keine Herausforderung. Von Anfang an wurde gegröllt was das Zeug hielt.
Die Old Boys spielten wie gewohnt eine 3-5-2 Formation mit Mathe und dem jungen Krenn im Sturm. Neu im Tor: Eier!
Die Mareks versuchten es mit einem defensiven 3-5-2 und beabsichtigten von Beginn an die Gäste nicht ins Spiel kommen zu lassen. (Daher also die niedrige Besucherzahl!)
Miodrag Badnjarevic konnte gleich mal in Minute 6 eine große Chance des offensiven Innenverteidigers Manhart parieren. Da ging das erste Mal ein Raunen durchs Stadion. Und die Old Boys drückten was das Zeug hielt. 11 Mann in der eigenen Hälfte waren keine Seltenheit bei den Wienern und so wurden etliche Angriffe der Welser unterbunden.
Aber eines hatte sich bis nach Wien herumgesprochen, denn als der Schiri Freistoß für Rapid gab, schnappte sich Maximilian Fink das Leder und behielt es obwohl Henri Mathe schon in den Startlöchern scharrte. Der Schiri gab Gelb und löste die Menschentraube rund um Fink auf.
Das Manhart auch hohe Bälle schlagen kann bewies er in Minute 26 als er Lorenz Krenn in Szene setzte. Der Youngstar schnappte sich das Leder und erledigte das erste Tor an diesem Tag mit der Souveränität eines Spitzenspielers.
Danach standen die Gastgeber wieder tief in ihrer Hälfte und selbst die eigenen Fans fanden dass nicht gerade attraktiv und belagerten die diversen Bierstände. Einzig im Old Boys Sektor wurde "abgeshaket" (Neuenglisch für Abgetanzt)!
Halbzeit und Manager Schwoch war mit dem Spiel zwar zufrieden, immerhin wurden 76 Prozent Ballbesitz erlangt. Die restlichen 24 Prozent befand sich der Ball beim Publikum, da die Defensivabteilung der Mareks das Leder zumeist dorthin beförderte. Daher forderte Schwoch mehr Tore... Aber nur nicht Überanstrengen meinte er, in Gedanken schon mit der Aufstellung vom Mittwoch beschäftigt.
Die Mareks kamen trotz aller Unterlegenheit motiviert aufs Feld zurück. Doch selbst dass nützte nichts in Minute 56, als Henri Mathe sich wieder mal Assistgeber vorstellte. Ein toller Paß der die gesamte massive Abwehr der Wiener überlistete und Lorenz Krenn konnte sich danach in aller Ruhe das Eck aussuchen und zum 2:0 für die Welser einnetzen. Jubel bei den mitgereisten Old Boys Fans die zur Pollonaisse starteten.
5 Minuten darauf verkehrte Welt im ROB-Angriff. Henri Mathe hatte sich etwas zurückfallen lassen und spielte nun einen Zuckerpaß auf den stürmenden Verteidiger Manhart der heute nicht zu stoppen war. Ein toller Schuß, ein tolles Tor und tolle Stimmung im Auswärtssektor. 3:0, die Entscheidung.
Der Schweizer Latino-Lover Ramon Stouffer entschied sich in Minute 71 über rechts aufs Tor zu zustürmen und das 4:0 zu schiessen.
Manager Schwoch war jetzt mehr zufrieden und zeigte Kapitän Mathe an, dass die Mannschaft Kraft sparen solle, denn der Walvater stand vor der Stadionschwelle. Mittwoch ist ja Jugendliga-Zeit!
In der Rapid-Viertelstunde hatten die ROB-Fans einmal das Stadion durchquert und dabei für Wirbel gesorgt, als sie in der Umkleidekabine der Cheerleader der Mareks durchtänzelten. Und gerade als die Plätze im Auswärtssektor wieder bezogen waren gabs Elfer für ROB. Der Gefoulte selbst legte sich das Leder zurecht. "Heeeeeeeenri Mathe" gröllten die ROB-Fans und jubelten bereits vor der Ausführung über den verwandelten Elfer, der kurz darauf Realität wurde. 5:0, dieses mal war es die rechte untere Ecke.
Und gerade als sich die Wiener schon mit dem 5:0 abgefunden hatten und erste "Materialschwunde" festgestellt wurden, passierte ein weiterer Treffer. 6 Minuten vor Schluß rannte Christiano Vivian seinem Gegenspieler Weiss auf und davon und knallte das Leder zum Endstand in die Maschen.
Dann war endlich Schluß und während die Mareks mit Grabesmiene vom Feld krochen, feierten die ROB-Kicker mit ihren Fans!
Manager Schwoch war nach dem Spiel sichtlich zufrieden, war aber mit den Gedanken wohl doch schon beim Mittwoch, was die Bedeutung des Derbys im Schlager-Stadion hervorhob:
"Ich denke der Walvater wird offensiv spielen... Achso, ja die Mareks waren vor allem in der ersten Hälfte harte Gegner, die hinten gut und tief standen. Doch die fehlende Kondition und Konzentration machte ihnen in Hälfte 2 das Garaus. Ich bin natürlich überglücklich über die 2 Tore von Lorenz Krenn und überlege schon ihn am Mittwoch auch einzusetzen..."
Spieler des Tages war der junge KRENN, der heute seinen ersten Doppelpack erzielte!
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