Rainer Schlager Stadion, 1088 trockene, begeisterte Zuschauer

Was für ein Duell! Ganz Wels sprach vom Match der "Alten Jungs" gegen die "Grazer Krieger". Beide Teams hatten die vergangene Saison gut abgeschlossen und hofften auf ein Erfolgserlebnis in der Saisonpause.

Die Wolken jedoch schienen nichts gutes zu verheißen, dennoch fanden 1088 Fans den Weg in die Pernauer-Strasse wo die "Schlacht" stattfinden sollte. Die Gäste waren in ihrem traditionell offensiven 3-4-3 aufgelaufen, während die Old Boys mit zwei 17 jährigen Debütanten in der Abwehr und im Tor versuchten mit einem 3-5-2 das Mittelfeld zu beherrschen. Mathe mußte dieses Mal auf den Flügel ausweichen, da Baert wieder mal die Chance in der ersten Formation bekam.

Das Spiel konnte beginnen und ROB versuchte das Spiel von Beginn an in die Hand, bzw. auf den Fuß zu nehmen. Doch die Grazer konnten das erst mal unterbinden und bereits in Minute 5 stands 0:1 aus Sicht der Welser. Lukas Vrzala machte nach einem tollen Angriff über rechts das Tor und Hans Maglock kassierte das erste Tor seiner erst 5minütigen Karriere in der Kampfmannschaft.
Danach kontrollierte ROB zwar Gegner und Ball, aber es dauerte Ewigkeiten und für so manchen Fan einige Promille bis die Old Boys endlich aufs Tor ballerten. Marcel Hönigl war der Torschütze der in der 39ten Minute ausgleichen konnte.
Es war seinem Körpereinsatz zu verdanken, dass er sich gegen die Innenverteidigung durchsetzen konnte.
Und nun war auch Henri Mathe ins Spiel gekommen. Über den Flügel kam ein Paß genau in seinen Lauf und er lüpfte den Ball über den rausstürzenden Goalie Seitz, doch gerade als Henri schon jubelnd abdrehen wollte, stolperte der Ball über eine Unebenheit im Rasen und prallte noch von der Torstange ins Aus.
Zum Haareraufen dachte sich einer der "Todesmetaller" der Hardrock-Fans und sah danach aus wie "Edward mit den Scherenhänden" (Uralter Film liebe Kinder)!
"Das darf man aber nicht" ermahnte der Schiri einen Verteidiger, als dieser Jeremey Baert zu Fall gebracht hatte. Auch Henri Mathe, der sich den Ball am 16er zurecht legte, murmelte "das darf man aber wirklich nicht" und knallte das Leder ins Kreuzeck zur erstmaligen Führung für ROB in diesem Spiel.
44 Minuten waren gespielt und die meisten Spieler der beiden Mannschaften waren schon am Überlegen, was sie in der Pause zu sich nehmen sollten, doch Mariusz Brus war da anderer Meinung. Mit vollem Einsatz schnitt er seinen Gegenspieler um und erhielt mehr als zurecht die Gelbe. Ein lautstarkes "Brus Brus Brus" hallte durchs Stadion. Da waren wohl wieder mal einige "Splatter-Film" Fans da.
Danach pfiff der Schiri sofort ab, um weitere Aktionen dieser Art zu unterbinden und trug Manager Schwoch auf dem Gelb-Sünder etwas abzukühlen.

Schwoch ging also mit einem Kübel Eiswürfel in die Kabine und nach einem markerschütternden Aufschrei von Brusz hielt Schwoch eine Rede die wieder mal seinergleichen suchte. Heroisch lobte er seine Offensiv-Abteilung, und mahnte aber gleichzeitig vor der Versuchung die Abwehr zu vernachlässigen!

Eben jenes geschah aber in der 63ten Minute, als Jürgen Elies zum 2:2 ausglich. Da waren alle aufgerückt, bis auf die beiden 17jährigen, die sich zwar wacker dagegenstellten, das Tor aber nicht verhindern konnten. Schwoch biß von seinem Bierbecher ab und versuchte aus seiner Bosner zu trinken...
Siem Tiggelovend kämpft ja ums Stammleiberl und war völlig übermotiviert. In der 65ten sah er dafür Gelb, denn er hatte seinen Gegner zu Boden gerissen.
Der Freistoß wurde schnell abgefangen und Jermey Baert war heute der Pechvogel. Kaum war er in guter Position am Ball wurde er auch schon gefoult. Der ehemalige Walvater-Torjäger kam heute mit einigen blauen Flecken nach Hause. Der Schiri gab Elfer, obwohl die Gäste das kaum als Elfer bezeichnet hätten.
Egal, Mathe legt sich das Leder zurecht, Mathe läuft gar nicht mal so weit an und ...?
Na was schon, Mathe trifft zum zweiten Mal an diesen Tag. 3:2, was für ein Spiel! Und noch eine gelbe Karte. Hönigl war auf Kriegspfad, als er in der 67ten einen Gegner umtrat. Das geht natürlich nicht, Gelbe Karte für diese Unsportlichkeit!
"Henri Mathe Fuuuuuussballgott!" gröllten die heimischen Fans als der Schweizer Publikumsliebling aus 30 Metern das Leder unter die Latte donnerte. Gut das da der Torwart die Finger nicht mehr dazwischen hatte. Das wär hässlich geworden!
4:2 für die Old Boys und ein Super Spiel für alle daheim gebliebenen, die am nächsten Tag beim Kult-Frisör in der Schauerstrasse alles erfahren, und sich schwarz ärgern würden... Der xte Hattrick für Henri Mathe!
Die Rapid-Viertelstunde begann wie zuletzt öfters mit einem Treffer. Allerdings erneut für die Gegner. Patrick Eberl hatte Hans Maglock überhoben und es stand nur noch 3:4!
Karl Engelhart verschaffte Jost van Zuijlen eine Großchance in der 80ten Minute. Den muß er doch machen, dachten sich viele im Stadion, jedoch ging der Schuss cm. am Tor vorbei. Kein Tor für ROB!
Simon Bruggner warf all seine 17jährigen Knochen in den Schuß von Ivan Kanyo. Der hätte gepaßt!
Aber statt dem Ausgleich gabs 2 Minuten vorm Schluß noch einen Treffer für ROB. Siem Tiggelovend stürmte durch die Mitte und knallte das Leder noch einmal in die Maschen.
5:3, der Endstand! Die Old Boys hatten die Grazer in die Knie gezwungen, die keineswegs als Jausengegner
zu bezeichnen sind.

Manager Schwoch nach dem Spiel: "Ich wollte heute viel Einsatz sehen, immerhin gehts um die Stammformation in der neuen Saison. Da gibts keine Extrawürschte für große Namen! Mathe ist natürlich eine Ausnahme. Sollte der mal nicht aufgestellt werden, ist das ein Kündigungsgrund und zugleich eine Katastrophe! Leider hat Baert nicht getroffen, aber es ist ein steiniger Weg über die Mittwochspiele in die Erste. Tiggelovend hat erneut getroffen und zeigt deutlich auf!"

Spieler des Tages: 3 Tore in einem Match, und das trotz der ungeliebten Flügelposition... Hmmm... Mathe ist der Mann!