Marswiese, 12300 weihnachtliche Zuschauer
Was für Vorzeichen für ein Derby... Weihnachtliche,
friedliche, harmonische Stimmung sollte am 24. Dezember
angesagt sein, doch wenn grün blau gegen violett weiß auftritt,
dann wird die "scheinheilige Freundschaft unter allen" für
90 Minuten und ein paar zerquetschteaufgehoben!
Also rein in den brutalen Derby-Alltag und auch vor
dem Spiel wurden mächtig große Sprüche geklopft, doch
es sollte nur einen Gewinner geben...
Der Manager der Bärlis wollte unbedingt
gewinnen und setzte auf eine sehr optimistische 3-4-3-Formation
in der Hoffnung die Mauern der Old Boys Defensive
zu durchbrechen. ROBs Manager Schwoch, in vollster Glühwein-Glücklichkeit,
brachte die vermutlich beste Mannschaft, die zur Verfügung stand
aufs Spieltableau, und somit auf das Grün der Marswiese!
(Noch immer legendärer Stadionname)
Full House hieß es dieses Mal nicht nur im neuen
James Bond Film, sondern auch im tiefst violetten Teil von Wien,in
Favoriten. Ausverkauftes Haus also, wie zumeist wenn die ROB-Fans
Österreichs Stadien einen Besucht abstatten.
Beide Trainer setzten auf den Angriff
durch die Mitte, was ab und zu einen Stau verursachte, der selbst die
Südosttangente in Wien blaß erschienen ließ!
Die ROB-Fans versuchten sofort weihnachtliche Stimmung
zu verbreiten und gönnten sich auch gleich mal ein zwei Glühweinchen!
Erst in der 15ten Minute kam ein Spieler zu einer Großchancen. Und
wie so oft war es einer der Verteidiger der Welser
der seinen Offensivdrang nicht unter Kontrolle halten konnte.
Javier Edmundo Galperin, der "Gaucho" warf
sich in einen Schuß und legte sich theatralisch in einen Seitfallzieher,
doch der Ball strich über die Latte, sodass die Feuerwehr kurz ausrücken
mußte, da das Metall zu glühen begann!
Doch es waren die Gastgeber die das erste Tor erzielten. Die bedrückt
schauenden Rapid-Fans mußten in der 36ten Minute
zur Kenntniss nehmen, dass Nil Kashanskiy nach einem
Angriff durch die Mitte das 1:0 für Violett erzielte.
Die Heimfans jubelten und gröllten Beleidigungen in Richtung Auswärtssektor,
der sich wiederum mit Schmährufen in Form von "Kuschelweiche
Bären" revanchierte.
Doch wer die Old Boys kennt, der weiß, dass sie
niemals aufgeben und schon gar nicht vor der Halbzeit. Siem Tiggelovend
stürmte in den Strafraum und erlangte einen genialen Paß von
Mathe, um ihn unhaltbar zum Ausgleich einzunetzen. Wer
hätte das gedacht. Der Holländer, dessen Verkauf
von ausserhalb des Vereins schon lange gefordert wurde, spielte sich wieder
in die erste Mannschaft zurück und netzte unwiderstehlich ein.
Jubel im Fanblock um den fliegenden Holländer!
Das die Old Boys das Derby immer ein bisserl ernster
nahmen als der Gegner sah man an Manharts "Blutgrätsche"
in der 41ten Minute, denn dafür gabs mehr als zurecht
Gelb vom Schiri!
Der äußerst offensive Galperin stieg bei einer
Ecke von Mathe am höchsten und verlängerte
die Flanke per Kopf zum frei stehenden Baert, der leichtes
Spiel hatte. Mit einem brutalen Schuß knallte er den Ball zum
2:1 in die Maschen und brachte ROB das erste
Mal in Führung. Die Gästefans im Jubel- und Glühweinrausch
sangen schon "Oh Du Fröhliche!".
Doch es kam immer besser... Kurz vorm Pausentee nahm sich Nikolaus
Manhart ein Herz und tankte sich durch die 3er Abwehr der Bärlis.
Während zwei der Gummibärchen sich an sein Trikot hefteten,
netzte er grinsend das Leder zum 3:1 ein und brachte
damit die Old Boys immer mehr in Richtung Sieg.
Danach war endlich eine Pause für die tapferen
Akteure am Rasen angesagt. Der Heim-Manager wollte unbedingt
einen Sieg und peitschte seine Jungs in der Kabine an um noch mehr nach
Vorne zu spielen!
Während in der anderen Kabine schon die Alkbottle-Scheibe
vom fidelen Christkindl gespielt wurde und der eine oder andere Glühwein
über die Theke rutschte... Das ist halt auch ROB,
einfach Spaß am Fußball zu haben!
Dann gings endlich weiter und man merkte das die Gastgeber
die Taktiktafel noch mal nüchtern betrachtet haben, während
die Old Boys-Kicker diese Aufzeichnungen noch mal doppelt
ansahen!
Auf jeden Fall waren es die Violetten die den ersten
Angriff vollzogen. Micha (Michi) Wagner zog aus guter
Distanz ab und das Leder hatte auch das Ziel erfaßt, allerdings
war Erich Eier, der neue Superheld im Tor der Welser
am Posten und begrub den Ball unter seinen athletischen Körper.
Eine Minute darauf erlangte der "fliegende Holländer
Siem Tiggelovend den Ball und stürmte an den etwas "doof"
aussehenden Verteidigern vorbei und knallte das Leder erneut in das Tornetz.
Tor für ROB, der zweite Treffer
des niederländischen Spielmachers und somit war er der Held
des Tages für die zahlreich mitgereisten ROB-Fans.
Die Bärli-Fans waren weniger begeistert und schmiessen
allerhand vorweihnachtliches Zeugs aufs Spielfeld, wie Maroni und dergleichen.
Die örtlichen Sicherheitskräfte mit vier Beinen gaben die Bewertung
eßbar ab...
Doch kurz darauf schöpften die Fans der Violetten
noch mal Hoffnung und einen Becher voll Glühbier! Tor
durch Charalampos Kavouras, der Legionär hatte sich
auf der rechten Seite durchgesetzt.
Doch danach war das Spiel ausgeglichener. Die Bärlis
kämpften tapfer weiter und versuchten alles die Niederlage zu verhindern,
immerhin ging es gegen den Erzfeind mit dem Rapid-Wappen
auf der Brust. Dennoch brachen die Gastgeber zum Schluß ein.
Joost van Zuijlen brachte die Anhänger, und vor
allem die weiblichen Fans zur Extase
als er in der 80ten Minute das Leder aus unglaublicher
Distanz aufs Tor knalle und tatsächlich ins Gehäuse
traf. Da schaute selbst der Manager der Bärlis
ungläubig als er den Treffer auf der Videoleinwand noch mal inspizierte.
Egal, Tor für ROB und die Entscheidung, das 5:2!
Aber kein Derby ohne Mathe-Goal! In
der 82ten Minute wollte er alle Verteidiger entzaubern,
doch gerade als er abziehen wollte wurde er gefoult und es wurde auf Elfmeter
entschieden, was ja mit einem ROB-Tor gleich zu stellen
ist.
Mathe lief grinsend an und knallte das Runde ins Eckige!
6:2 für die Gäste und ein sensationelles Auftreten
der Welser, die noch nicht genug hatten.
Klemens Albert wollte schnell von der Defensive auf Angriff
umstellen und schnitt den ballführenden Bärli-Spieler
brutal um, was natürlich Gelb sein mußte.
Dennoch ein schnell vorgetragener Angriff der Welser
und Mathe kam frei zum Ball. Was für eine Granate,
aber der Ball ging hoch übers Tor. Da zeigte wohl die vorweihnachtliche
Feier Wirkung!
Aber das sollte egal sein, denn das 6:2 war erneut eine
bittere Derby-Niederlage für die Bärlis, die
vierte in Folge...
Dennoch tranken die Manager Schwoch und Bjoernatz
einige Glühbierchen nach dem Spiel miteinander und feierten miteinander
das Weihnachtsfest, was wiederum ein Zeichen der Versöhnung
und sportlichen Freundschaft sein sollte!
Der Welser Manager kam nach dem Spiel auf ein paar Worte
zu uns:
"Tja meine Freunde, ich wünsch Euch und Euren Familien ein superschönes
Weihnachtsfest, unsere Jungs haben es heute vollkommen gemacht. Ein glorreicher
Sieg in fremden Gefilden. Tiggelovend hat aufgezeigt,
dass er ein wichtiger Bestandteil des Teams ist und kaum wegzudenken wäre.
Das wird seine Kritiker Lügen strafen! Ole Ole! Das Christkindl
kommt bald..."
Spieler des Tages: Die Nummer 10 im Grün Blauen
Dress. "Marihuana" Siem Tiggelovend netzte
nicht nur zwei mal ein, sondern machte eine tolle Partie im Welser Fußballdress!
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