St. Pankraz-Stadion, 3691 comebackisierte Zuschauer
Das Interesse am OÖ-Derby bei den Pankrazer Fußballfans ließ nach dem Hinspiel vor einer Woche sehr zu Wünschen über. Der Vorverkauf lief schleppend und auch die ROB-Fans hatten Ende des Monats Bedenken, und zwar zwecks Ihres Inhaltschwundes in ihren Brieftaschen!
Daher gabs vorerst „nur“ 300 Anfragen auf Auswärtskarten, was sich aber galaktisch änderte als bekannt wurde, dass Henri Mathe sein Comeback geben würde.
Alle Kräfte wurden mobilisiert, ein Mathe-Comeback-Fond wurde geplündert, und insgesamt 1500 Fans (Die gesamte Mitgliederzahl) fuhr schließlich zum OÖ-Derby und schaffte damit fast die Hälfte der anwesenden Zuschauer.
3691 waren insgesamt anwesend um ein erfrischendes Fußballspiel bei sonnig-schönem Wetter zu verfolgen. Man durfte gespannt sein was sich die Trainer überlegt hatten. Die Heimelf wollte nicht zu defensiv spielen und setzte daher auf mutiges 4-4-2, während bei ROB anscheinend der „Totaler-Angriff-Virus“ zugeschlagen hatte. 3 Stürmer und nicht weniger als 6 weitere offensiv eingestellte Spieler sollten das Ergebnis vom Heimspiel übertreffen, welches immerhin 0:6 lautete.
Die ROB Fans machten zu Beginn gleich mal Stimmung und zwar mit einem Mega-Transparent für Henri Mathe, dass selbst die anwesenden Kunstwissenschaftler ins Staunen brachte. Auch die Heimfans applaudierten der künstlerisch sehr anspruchsvollen Choreo!
Mathe bedankte sich artig und meinte noch vor dem Spiel „Nicht das sich die Fans zu viel versprechen, immerhin bin ich noch immer ein wenig angeschlagen, aber ein Törchen wird sich schon ausgehen!“
Doch das Spiel verlief zu Beginn alles Andere als nach Wunsch für die Gäste. Christiano Braun nützte bereits in der 5ten Minute eine Unachtsamkeit der nach vorne gelaufenen Aussenverteidiger und netzte nach einer eleganten Körpertäuschung zum überraschenden 1:0 ein.
Es wirkte schon fast ein wenig arrogant, dieses sehr sehr angriffslustige Offensiv-Paket der Welser und so gabs einiges an Murren im Auswärtsblock! Dagegen feierten die Pankrazer Fans, die ebenfalls eine wahrhaft stattliche Lautstärke aus ihren Kehlen schmetterten den Torschützen und die Führung.
An Julien Caruso rannte das Spiel ein wenig vorbei und so versuchte er in der 11te Minute mit etwas „rabiateren“ Mitteln den Ball zu erlangen. Das „Ziel“ wurde erreicht, allerdings gabs dafür Freistoß und die Gelbe Karte!
Manuel Zapatero brachte die Heimfans in Extasse als er in der 15ten Minute das 2:0 erzielte. Erneut waren es die Aussenverteidiger, die zu spät kamen und dem Pankrazer Legionär die Möglichkeit eröffneten, die dieser eiskalt nützte.
Die ROB-Fans wurden langsam sehr ungeduldig und forderten „Wir wollen Euch kämpfen sehen…!“
Und das tat die Elf dann schließlich auch. Henri Mathe wurde im Strafraum zu Fall gebracht und der Schiri zeigte sofort auf den Punkt. „Der erste Elfer für ROB seitdem Mathe verletzt wurde“ meinten einige Experten und sahen zu wie der feurig-rothaarige Schweizer den Strafstoß wie in alten Zeiten verwertete. 1:2, das erste Tor für Henri nach seiner Verletzung! Und nun war wieder die Hölle los im Auswärtsblock. Mathe stürmte auf den Zaun und küsste das ROB-Logo, sodass selbst die „härtesten und wildesten Kerle“ sich eine Träne verkniffen!
Doch die Pankrazer waren heute wirklich schwerst motiviert und so war es nur eine Minute später, dass Fabian Zachhuber die ROB-Fans zum „Ächzen“ brachte! Sein strammer Schuß knallte gegen die Latte und auch wenn Torhüter Dlask zwinkerte er habe das Gesehen… Naja, lassen wir das….
Doch die Welser Kicker waren durch diesen „Streifschuß“ aufgeschreckt und nun klappte auch das Umschalten von der Defensive in die Offensive tadellos.
Ein weiter Auswurf auf Vallejo und der schickte den losstürmenden Galperin auf die Reise. Der „Gaucho“ schnappte sich das Leder und stürmte auf den Torwart zu um den Ball lässig an ihm vorbei zu schieben. Und zwar in die Maschen, sprich der Ausgleich in der 21. Minute!
Doch das war auch schon der letzte Höhepunkt der ersten Hälfte, denn pünktlich nach 45 Minuten pfiff die Pfeife in ihr Pfeiferl (Deutsch-Professoren bitte aufgepasst: 3 mal das Wort Pfeife, bzw. verwandte Wörter in einem Satz!)!
Manager Schwoch hatte einen hochroten Kopf als er die Kabine der Old Boys betrat, was mit der jungen ca. 19jährigen ROB-Fan-Dame zusammen hing, die kurz zuvor eine Oben-Ohne-Darbietung zum Besten gab. Er war „fuchsteufelswild“ beschrieb Platzwart Saufkovski nach der Kabinenpredigt und forderte vor allem kontrollierte Offensive. Die zwei Tore waren auf „wildes Hühner-Herum-Gehüpfe im Defensiv-Stall“ zurückzuführen, um es auch für die Spieler gut zu erklären, die aus den ländlichen Teilen Österreichs kamen!
Dann schickte er sie wieder aufs Feld. Mit erhobenem Kopf und stolzer „aufgeplusterter“ Brust betraten sie das Grün der Pankrazer Arena und wurden von ihren Fans würdig empfangen! „Wir wollen Euch siegen sehen…“ erklang ein Schlachtgesang der Auswärtsfans, doch dieser wurde jäh durch einen Tor-Schrei unterbunden. „Der verlorene Sohn“ Jeremey Baert netzte unwiderstehlich ein und brachte in der 53ten Minute die Old Boys das erste Mal in Führung!
Und nun waren die ROB-Fans am Drücker. Sie peitschten Ihre Mannschaft nach vor, als wär der Teufel hinter ihnen her! 61te Minute waren gespielt als Hans Jörg Hollenstein einen Warnschuss abgab, der vom 16er abgefeuert die Latte rasierte!
Und ROB war jetzt voll motiviert. Baert zeigte sich mit viel Einsatzwillen bereit den Kampf um das Stammleiberl aufzunehmen und schnitt dabei in der 65ten seinen Gegenspieler um, was zurecht die Gelbe Karte einbrachte.
Doch gerade dieser Einsatz brachte nun Chancen um Chancen. Der „offensive Defensiv-Mann“ Jogys wollte sich auch in die Torschützenliste eintragen und tat das auch. Und wie! Mit einem artistischen Seitfallzieher knallte er das Leder ins Tor der Gastgeber und brachte mit dem 4:2 die endgültige Wende für die Welser Kult-Ballesterer!
Wieder nur wenige Augenblicke nach dem Tor war es Hollenstein der seinen großen Auftritt hatte. Er rannte seinem Gegenspieler auf und davon und netzte unhaltbar zum 5:2 ein. Die ROB-Fans verhöhnten die saft- und kraftlosen Gegner mit „Lahme Enten“ oder „Ihr seid nur Schweinsbraten-Esser“-Rufen!
Dann begann die Rapid-Viertelstunde und Jost van Zuijlen dachte noch lange nicht ans Nachhause-Gehen!
Mit einem super Volley knallte er fast den Torwart mitsamt den Ball in die Maschen und es stand 6:2. Die ROB-Fans waren jetzt mehr als zufrieden und forderten ein Torfestival!
Und Julien Caruso wollte auch noch einen Draufsetzen, als er Schwarzenberger, seinem Gegenspieler, den Ball abluchste, danach auf und davon lief aber den Ball knapp am Tor vorbei schoss. Kein Tor für ROB!
Doch was wäre das für ein Comeback-Spiel des Publikumsliebling ohne Doppelpack. 8 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gabs noch mal Elferalarm, als Mathe wieder mal gelegt wurde. Der Schweizer legte sich den Ball zurecht und allen die im Stadion waren zog es eine „Ganselhaut“ auf, als die ROB-Fans zuerst ganz leise und dann immer lauter gröllten „Mathe - Mathe - Mathe!“, als ob sie eine Studentendemo für das Fach Mathematik abhalten würden!
Und Henri enttäuschte sie nicht. Er knallte das Leder exakt ins untere linke Eck und ließ sich feiern, als ob er der Erlöser wäre, was er wohl auch im fußballerischen ROB-Sinne unabstreitbar ist!
Dann war das Spiel vorbei und die Fans jubelten mit der Mannschaft.
Manager Schwoch war kaum zu verstehen beim Interview. Zu laut waren die Schlachtgesänge für Mathe „Der KAPITÄN ist wieder DA! Der KAPITÄN ist wieder DAAAA!“ gröllten die Fans die auch noch eine halbe Stunde später unentwegt feierten!
„Oh Mann was für ein Spiel. Zuerst dachte ich schon, wir hätten mit unserer Taktik einen Fehler gemacht, aber das ist es doch was die Leute sehen wollen! Wir brauchen keinen 1:0 Sieg den wir über die Runden zittern! Offensives Spiel und viele Tore und ein Comeback, dass ich mit etwas Zittern erlebt habe, aber voll hingehauen hat! Ohne Frage eines der bewegendsten Spiele aller Zeiten! Von 0:2 auf 7:2 erlebst selten oder?
Spieler des Tages wurde ganz klar Henri Mathe. Bei seinem Comeback nach 3 Wochen schloss er sofort wieder zum Führenden der Torschützenliste auf! Was für ein Goalgetter!
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