Fetzenberg Stadion, 747 Zuschauer
Von einem Regenguß in den nächsten, dachte sich Manager Schwoch als der Mannschaftsbus vorm Fetzenbergstadion auffuhr. Etliche "Alkohol-Leichen" lagen schon herum und man konnte kaum wissen welcher Mannschaft diese "blauen" Fans angehörten, da ja heute ein Duell in Grün Weiß auf dem Programm stand.
Schon lange erwartet von den traditionell vielen Auswärtsfans der Old Boys, die auf Freibier hofften.
Beide Teams setzten auf ein 3-5-2 System und noch ehe die Mannschaften zu spielen begannen wurde die Bierhymne abgespielt und zwischen den Managern hin und her geschunkelt.
Laut der Papierform waren die Gäste eigentlich Favorit, jedoch haben Derbys, egal ob Städte oder Farbe betreffend, immer eigene Gesetze. Und so kam es, dass die Hausherren mit dem schlammigen Boden etwas besser zurecht kamen. Zu Beginn war es eher eine Rutschpartie, doch in der 28ten Minute stands 1:0 für die heimischen Grün Weißen. Gunnar Bernetz hatte eingeschossen.
Das weckte die Old Boys Offensive auf. Denn nur wenige Minuten später gabs Eckball, und Jeremey Baert flankte so exakt, dass Konrad nur noch den Kopf hinhalten mußte. 1:1 und Jubel bei den etwas geschockten ROB-Fans. Nein, nicht wegen des Spielstandes, sondern wegen der Warteschlange am Bierstand.
Gegenzug der Rapidler aus Bayern, und das ging ganz schnell. Jochen Klimt war plötlzich alleine vor Torhüter Riedl und drin das Ding. Ein kleiner Schupfer und das Leder senkte sich in die Maschen. 2:1 und erneut die Führung für die Gastgeber.
Jan Gramms machte sich keine Freunde bei der österreichischen Mannschaft, denn sein hartes Foul in der 34ten Minute wäre die Rote Karte wert gewesen. Aber das Spiel ging mit einer Verwarnung weiter. 7 Minuten vorm Pausentee (Hopfentee) kam es zu einem weiteren Treffer für die Rapid Wein. Rezzo Polster(er) netzte unwiderstehlich zum 3:1 ein. Manager Schwoch war erzürnt, konnte aber mit einem Freibier besänftigt werden. Im Gegensatz zu Halgren, dem Trainer seines Teams, der schimpfte wie ein Rohrspatz. Gut dass er der deutschen Sprache nicht so mächtig ist. Denn die Schimpfwörter wären nix für die Freikarten-Besitzer der örtlichen Volksschule gewesen.
Die ROB-Spieler kannten das Gemüt des Trainers und bemühten sich jetzt noch mal vor der Halbzeit den Spielverlauf zu ändern.
Sjeng de Wilth paßte in der 40ten Minute genau in den Lauf von Jeremey Baert, und der "Verlorene Sohn" netzte zum Anschlußtreffer ein. Eben jener Mittelfeldstratege de Wilth sah kurz darauf Gelb wegen überharten Einsteigens. Die Ereignisse überschlugen sich in den letzten 3 Minuten der ersten Hälfte. Tor für die Gäste. 3:3 durch "Holle" Hollenstein. Der Paß kam von Richard Ableitinger. Dann sah Daniel Konrad Gelb, obwohl das schon Dunkel-Orange war. Denn Kasper Obereisenbuchner (Der Mann mit den längsten Namen am Feld) mußte vom Platz. Für ihn kam Ralf Grünter aufs Feld. Und vom Feld auch gleich wieder in die Kabine, denn es war Zeit für die Pause.
Schwoch sah seine Jungs minutenlang nur schweigend an. Dann viel ihm ein was er sagen könnte. "Wenns ihr die Partie noch gewinnts Burschen, dann zahl ich eine Runde." Jubel bei den Spielern und Schwoch ermahnte ans Wochenende zu denken "Ihr wißts aber dass man auch mit 4 Auswärtstoren nicht unbedingt gewinnen muß!" Der Aha-Effekt ging durch die Runde und das Spiel konnte weitergehen!
Es dauerte ein wenig bis die Teams wieder ins Spiel kamen. Der Boden war noch immer weich und schlammig und so konnten die Techniker unter den Spielern kaum punkten. "Holle" ist aber eher der Knippser und so kams, dass er in der 64ten Minuten einen Treffer erzielen konnte. 4:3, das erste Mal die Führung für die Gäste.
Schmerzen zuckten durch Florian Resl, als er umknickte. Bei dem Rasen auch kein Wunder schrie Dr. Blutstau über das Grün und deutete Auswechseln. Bjarne Sepstrup kam für Resl.
Oh oh, dachte sich der heimische Trainer, als er sah wie sein Verteidiger den Ball unfreiwillig an Joao Salvador verlor. Der zog herrlich anzusehen aufs Tor zu, und umspielte den herausstürzenden Torhüter, zum 5:3.
Der eben eingewechselte Sepstrup war heiß auf ein Tor. Und gerade als die zahlreichen ROB-Fans die ROB-Viertelstunde einklatschten, die Rapid Wein-Fans übrigens auch, ballerte der "Dänische Rocker" das Leder in die Maschen. 6:3, die Entscheidung zu Gunsten der Welser.
77te Minute, Flanke von Jungstar Ableitinger auf Baert, doch dessen Flugshow nützte nichts, Aguia wehrte gekonnt ab. Bjoern Pazdernik pflückte in der 79ten Minute eine Flanke mit der Hand herunter. Gelbe Karte für diese Aktion und Freistoß für ROB, der schnell auf Salvador abgespielt wurde und zum Endstand von 7:3 führte.
Alles klar im Freistaat Bayern (Unser inoffizielles 8tes Bundesland) und ein überlegener Sieg für die Rapid Old Boys.
Manager Schwoch nach dem Spiel: "Die Einladung zu einer Runde hat die Mannschaft offensichtlich beflügelt. Das es sich dabei um Mineralwasser handelt, wird sie wohl kaum stören (Lacht). Nein, nein es gibt schon ein Bierchen. Ein tolles Spiel eigentlich, mit allem was zu einem hart geführten Derby gehört. Allerdings tun einem die Verletzten leid, von dieser Stelle Gute Besserung!"
Spieler des Tages: Der Portugiese Joao Salvador hat bewiesen, dass er sowohl das Spiel, als auch die Tore machen kann.
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