Brigata Graz Arena, 7403 Zuschauer
Schon bei der Ankuft der Fanbusse aus Wels stellte man fest, dass dieses Spiel doch ein hohes Interesse bei den Fans weckte, immerhin waren es schlußendlich über 7400 Fans die sich dieses Match nicht entgehen lassen wollten. In der Hinrunde setzte es ja eine derbe Schlappe für die Brigata Graz und so konnten die schwarz weißen Fans hoffen, dass sich die Mannschaft steigert und noch mehr mit Kampf ins Spiel finden würde.
Die ROB-Fans waren sich sicher, dass es erneut einen hohen Sieg geben würde, imnmerhin setzte Schwoch auf die totale Offensive mit Mathe als Kapitän am Flügel.
Tolle Choreographien beider Fangruppierungen begleiteten die 22 Akteure aufs Spielfeld. Und es dauerte gerade mal 10 Minuten, bis das erste Tor fiel. Der "Philosoph" Platon Zakharov netzte nach einem brillanten Zuspiel von Chris Thomson.
Die Hausherren geschockt und reagierten mit roher Gewalt. Brutales Foul an den ROB-Libero Serowik, der mit blutender Wunde am rechten Bein sich am Boden wälzte. Kein Foul, Keine Karte? Was war denn mit dem Schiri los?
"Bist du des Wahnsinns?" wollte Schwoch schon den Rasen stürmen, doch er wurde zurückgehalten. Serowik war sauer, so sauer, dass er nach einer kleinen "Notfalls-OP" am Spielfeldrand weiter machte.
Zakharov war in blendender Spiel- und Tor-Laune. Nach seiner kurzzeitigen Versetzung ins 2er-Team wollte er beweisen, dass er der Mann mit Torgarantie ist. 19te Minute, Paß von Alfred Pfeifer und drin das Ding, 2:0!
Und es ging jetzt wie auf einer schiefen Ebene nur in eine Richtung. Torhüter Stöffelbauer von BG ahnte Fürchterliches. Sjeng de Wilth ballerte einfach mal drauf, jedoch weit am Tor vorbei.
Reimund Hauck machte es besser. In der 27ten Minute erhöhte er auf 3:0, als er die Innenverteidiger von BG locker umspielte und einnetzte. Die heimischen Fans waren ausser sich, und pfiffen so grell, dass selbst die Opas in Reihe 5 (Seniorenkarten) ihre Hörapparate leiser stellen mußten.
Kurz darauf das Revanche-Foul von Serowik. Ohne Rücksicht auf Verluste raste er in seinen Gegner, und sah dafür zurecht die Gelbe. Wenngleich Dunkel-Dunkel-Gelb wohl eher angebracht gewesen wäre. Das rohe Spiel beider Teams wurde jetzt immer grausamer. Reinhard Seidl, der Jungstar von ROB, wurde in der 32ten brutal aus dem Spiel befördert. Was für ein hartes Foul!
Erneut keine Gelbe Karte und wilde Proteste der ROB-Fans, dafür einen neuen Patienten in Dr. Blutstaus Sanität! Seidl mußte für Bruggner raus.
Der daraus resultierende Freistoß war natürlich eine Sache für den "MEISTER" Henri Mathe. Er legte sich das Leder zurecht und knallte den Ball a la Wembley-Tor hinein. Der russische Gastlinienrichter erklärte dem Schweizer Schiri, dass er drinnen gewesen wäre. Tor für ROB, 4:0, das 101 Pflichtspiel-Tor von Henri Mathe, dem Fußballgott!
Danach beließen es die ROB-Spieler mit Ballhalten und warteten die letzten Minuten bis zur Pause ab.
Schwoch war ausser sich. Der Schweizer Schiri war einfach nur eine Katastrophe. Aber das muß einem egal sein, wenn man hier eine solide professionelle Einstellung an den Tag legen will. Schwoch mahnte seine Spieler sich nicht in harte Duelle zu steigern, zu wichtig das Spiel gegen die Bärchen am nächsten Sonntag.
Das Spiel konnte wieder beginnen und ROB machte sofort wieder Druck auf die Abwehr der Hausherren. Andrzej Serowik war auf Hochtouren. Er stürmte in der 53ten über Rechts in den Strafraum der Brigata-Kicker und ballerte das Leder zum 5:0 in die Maschen. Jubel bei den mitgereisten ROB-Fans, Trauer bei den heimischen Anhängern.
Und der Doppelschlag folgte sofort. Sjeng De Wilth bekam einen Idealpaß von Reimund Hauck und vollstreckte ohne Probleme zum 6:0 für die Old Boys.
Der letzte Widerstand der Gastgeber war damit zerbrochen.
Kurz vor der ROB-Viertelstunde stürmte Platon Zakharov zu seinem dritten Treffer. Hattrick durch den "Philosophen", der einen Paß von Mathe übernahm und souverän einnetzte.
Kurz darauf die nächste grobe Attacke eines Brigata-Kickers. Sjeng de Wilth wurde von Tobias Steiner brutalst zu Boden geschmettert. Eine glasklare Rote Karte, doch erneut kein Platzverweis, nur die Gelbe Karte für den Brutalinski. Schwoch war erneut ausser sich und mußte den Teamarzt erneut aufs Feld schicken. Nach einer kurzen Behandlung humpelte De Wilth und deutete an er wolle weiterspielen.
Und eben jener Leicht Verletzte brachte in der 79ten Minute mit einem schnellen Zuspiel Chris Thomson in die perfekte Position. Und drin das Ding, 8:0 durch den Engländer, der normalerweise als "Mr. Chances-Death" (Perfektes Englisch) benannt wird. Das muß wohl überdacht werden.
Und als die ersten "Fans" schon nach Hause gingen konnte Simon Bruggner noch das 9te Tor der Gastmannschaft erzielen. Und was für eines, Flanke von Mathe, und mit akrobatischem Können, knallte das ROB-Urgestein den Ball in die Maschen.
Und kurz vor dem Schlußpfiff noch eine Chance für die Boys, doch Platon Zakharov konnte gerade noch gestoppt werden. Es blieb beim haushohen 9:0 Auswärtssieg, der jedoch mit 3 Verletzten erneut Opfer forderte.
Schwoch war nach dem Spiel nicht bereit ein Kommentar abzugeben, vielmehr diskutierte er mit den Schiri über einige Spielsituationen (Wer hats Schiripfeiferl erfunden? Richtig, die Schweizer nicht!). Daher baten wir Dr. Blutstau zum Interview: "Mir solls recht sein, mittlerweile habe ich 8 verletzte Spieler in meiner Klinik. Für mich, wo ich auf Provisionsbasis arbeite, ist das wie ein Goldschatz, allerdings wirds schwer für Manager Schwoch noch eine Aufstellung für Sonntag zusammenzubringen! Danke, achja, Grüße an Ingas Massageteam, mein Termin steht eh noch oder?"
Anmerkung am Rande: Das Brigata Graz Präsidium rief übrigens eine Sondersitzung ein, die kurz darauf die Auflösung des Vereines bekannt gab! Schade drum! oder: Auf Wiedersehen, Auf Wiedersehen!
Spieler des Tages war Platon Zakharov, der mit 3 Treffern erneut zum Matchwinner wurde.
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