GOL-Wels Arena, 1254 Zuschauer

Es ist immer eine besondere Gefahr in den Welser Osten zu reisen. Nicht wegen des spielerischen Aspekts, sondern viel mehr, weil man Angst um seine Alufelgen auf dem Mannschaftsbus haben muß. Nicht dass die Pernau ein gefährliches Pflaster wäre (Siehe Massenschlägerei vor kurzem), aber man zog dennoch die Stahlräder auf bevor die Reise losging.

Das Welser Derby zwischen den beiden Klubs hatte lange Zeit Tradition in der Welser Jugendliga, daher auch das Interesse des Publikums, dass mit fast 1300 Leuten wohl da war. Davon natürlich etliche Grün Blaue Fans, die so wie die GOL-Fans dem "Grün Weißen Stammbaum" angehören, daher eine Fanfreundschaft zugegen war/ist.

Schwoch brachte eine sehr offensive Mannschaft auf den Spielplan, während die Gastgeber ihr Heil in der Defensive suchten, und über schnelle Konter tätig werden wollten. und eben jene ausgeklügelte Taktik, angeblich saß Manager Don Mika, so wie Karel Brückner, stundenlang vor DVDs von ROB und analysierte jede noch so winzige Kleinigkeit, wie zum Beispiel, dass Erich Eier beim Ball holen immer das linke Schuhband aufgeht, sollte erfolgreich sein.
Gleich in der 5ten Minute startete Moritz Jovanovic, der an diesem Tag über sich hinaus wachsen sollte, einen Angriff und ballerte nach herrlichem Solo den Ball ins lange Eck. 1:0 für GOL!
Und die Old Boys taten sich sehr schwer mit dem Abwehrriegel der GOLlumer und so kamen die Pernauer zu den besseren Chancen. 22te Minute, ein Superschuß von Rössler, aber genauso eine Superparade von Rieder, der die Old Boys damit vor einem höheren Rückstand bewahrte.
Doch 8 Minuten vorm Pausentee, Schwoch war schon mit hochrotem Gesicht auf den Weg in die Kabine, da "schepperte es schon wieder im Karton" von Torhüter Rieder. Wer wars? Der 1 1/2 Sterne Verteidiger Jovanovic hatte erneut getroffen und strafte seine Kritiker Lügen.

Die Stimmung von Manager Schwoch war auf dem Tiefpunkt. Und auch die Auswärtsfans waren gnadenlos und pfiffen die 22 Akteure beinhart aus. So laut, dass selbst am Hauptbahnhof die Züge abfuhren. Die Standpauke vom Manager war dementsprechend laut!

Die ROB-Elf kam aggressiver und spielfreudiger aus der Kabine und Hans Jörg Hollenstein setzte gleich mal ein Zeichen. 2 Minuten waren gespielt, da stürmte er alleine auf den GOL-Torhüter zu, doch der blieb einfach stehen und Holle ballerte das Leder genau auf den Schlußmann, der zwar kurz Sternchen sah, aber dann als "Held der hält" gefeiert wurde.
Moritz Jovanovic war wie "aufgezogen"! "Man sollte eine Dopingprobe von dem Mann nehmen" brüllte ein entsetzter ROB-Fan als der GOLlumer in der 57ten das Leder an die Querlatte knallte.
5 Minuten später war erneut "Holle" am Zug. Mit einem trickreichen Dribbling kämpfte er sich durch die Pernauer Abwehrreihe und netzte unwiderstehlich zum 1:2 ein. Es kam wieder Hoffnung auf in der grün blauen Kurve!
Das Ganze in der 62ten Minute, doch noch ehe die Old Boys Fans "Ausgleich Ausgleich" fertig skandiert hatten, kam es schon zum Gegenschlag der Hausherren. 3:1 duch Hofer, und die GOL-Fans sangen einen alten Schlager "Der Hofer wors aus´n Fünferhaus..." während die ROB-Fans die Hände vor die Augen schlugen.
Es war auch kaum zum Ansehen, was die Männer von Schwoch da aufführten. Jedoch kam es gleich nach dem Anstoß zu einer Reaktion durch Sjeng de Wilth. Er hatte die gegnerischen Abwehrspieler mit einem fulminanten Angriffslauf verwirrt und sich das Leder geschnappt, jedoch ging dem doch schon etwas älteren Holländer die Luft aus und sein Schuß kullerte aufs Tor, sodass der Schlußmann keine Mühe hatte den Ball mit dem Fuß zu stoppen.
Danach Sendepause, und die Old Boys Fans stimmten ein: "Weikersdorf wir kommen!" oder "Wir werden Meister!" bis zur 90 Minute als der Schiri abpfiff.

Auch während Schwochs Meinung zum Spiel wurde immer wieder "Wir werden Meister" skandiert, was ihm ein Schmunzeln hervorrief. Seine Miene war aber sofort wieder versteinert als wir ihm zum Spiel ansprachen. "Eine Schande, ich fordere sofort eine Revanche! Meine Burschen werden heute nachmittag eine schöne Stunde mit Trainerin Esmeralda haben. Allerdings wird da keinerlei Beischlaf dabei sein, sondern viel mehr sehr harte Arbeit!!! Wir müssen uns jetzt auf das Auswärtsspiel am Sonntag konzentrieren, denn mit solchen Fans im Rücken darf da nix schief gehen!"

Spieler des Tages wurde Hans Jörg Hollenstein, der sich vehement gegen die Abwehrreihe der GOLlumer stemmte, aber leider nicht mehr als ein Törchen beitragen konnte.