Rapid Old Boys
5 – 1
1. FC Bärli
Zusammenfassung
0  - 1 Rino Cannone -5
1  - 1 Gilles Kuonen -40
2  - 1 Nikolaus Manhart -40
Datum : 21.9.2008 09:30
3  - 1 Johann Franzl -41
MatchID: 182353128 4  - 1 Adam Penrose -56
Stadion : Rainer Schlager Stadion 5  - 1 Gilles Kuonen -88
Zuschauerzahl: 50700 Alessandro Guerinoni -20
Nikolaus Manhart -37
51%
Ballbesitz
49%
Paweł Rejniak -87
50%
50%

Rainer Schlager Stadion, 50.700 Zuschauer
Was für ein Finale für die vielleicht letzte Saison der Old Boys in dieser Liga! ROB forderte die Bärlis zu einem letzten Duell heraus und trotz der bereits entschiedenen Meisterschaft war das St. Schlager-Stadion das erste Mal überhaupt ausverkauft, was beim Kassier einen Kreislaufkollaps mit sich brachte! Nachdem man ihm mit einem Bündel Hunderter Luft zu gefächert hatte, konnte er aber weitermachen!
Beide Teams konnten auf fast alle Stars zugreifen und setzten auf ein 3-5-2 System, dass so manch klingende Namen beinhaltete. Kein Wunder, denn die Ausgangslage war klar wie "Kloßbrühe", wie unsere deutschen Freunde immer sagen. Sollte ROB gewinnen, dann wäre der Direktaufstieg fixiert, was die Bärlis denke ich mal verhindern wollten, immerhin dürften sie dann gegen den Kultklub aus der inoffiziellen Hauptstadt nicht mehr antreten.

Die ROB-Fans waren bereits 2 Stunden vor dem Spiel eingetrudelt, und feierten bei einigen Freibieren ihr Team, dass beim Aufwärmen bereits mit bengalischen Feuern und Spruchbändern wie "Nie mehr diese Liga!" oder "Bärlis nein Danke!" begrüßten.

Das Spiel selbst begann dann mit leichter Verzögerung, bis sich der Rauch aus dem "Harten Kern"-Sektor verzogen hatte. Doch dann startete es gleich richtig durch. Und leider vor allem der wiedergenesene Rino Cannone. 5te Spielminute, die ROB-Abwehr stand da etwas daneben, als der brandgefährliche "Kanone" den Ball zugespielt bekam und das Ding in die Maschen hämmerte. Die Bärlifans im gut gefüllten Auswärtssektor jubelten, wurden aber schon bald vom restlichen Publikum mit "sch...egal, sch...egal!" Gesängen übertönt.
Das die Heimmannschaft den Sieg aber unbedingt wollte sah man auch in mehreren Härte-Einlagen, was bei den Zuschauern zwar Jubel hervorrief, beim Schiri allerdings den Karten-Spieler in ihm erweckte. So auch in Minute 20 als Guerinoni Gelb sah!
Und die besseren Chancen hatten weiterhin die Gäste. Ole Zoubek nahm einen Pass von rechts volley, doch Erich Eier parierte mit einer Glanztat. "Eier Eier Eier" hallte es durchs Stadion, was fast schon wie eine Kinderfeier zu Ostern klang.
8 Minuten vorm Pausentee gings dann aber richtig los. Die ROB-Fans wurden immer lauter und ihre Spruchgesänge etwas deftiger, was der Mannschaft anscheinend einen Motivationsschub verpaßte. Manhart stürmte daraufhin alleine aufs Tor zu, doch der "desorientierte" Schiri entschied auf Abseits, was bei Manhart blutunterlaufene Augen und Schaum um die Mundwinkel verursachte, besonders als er Gelb wegen Protests bekam.
Doch man kann auch sportlich antworten. Henri Mathe legte sich in der 40ten den Ball zum Corner zurecht. Flanke und sein Sturmpartner Gilles Kuonen köpfte zum 1:1 ein. Was für eine Kombination und damit die alleinige Herrschaft in der Torschützenliste für den zweiten Schweizer Star der ROB-Truppe.
Die Fans komplett aus dem Häuschen, allerdings sollte sich dieser Zustand noch in einen fast schon exzessiven Höhepunkt verwandeln. Denn der Anpfiff brachte eine Überraschung für die Gäste. Manhart schnappte sich das Leder, spielte mit Seidl einen Doppelpaß und kam zum Schuß. Und was für einen, Tor für ROB, innerhalb einer Minute drehten sie das Spiel um! Die Fans drehten komplett durch und jubelten Manhart zu!
Doch es war noch immer nicht vorbei. Die Bärchen jetzt komplett verunsichert und es kam noch schlimmer für sie. Erneut verloren sie gleich nach dem Anpfiff den Ball und Penrose spielte einen weiten Ball auf die rechte Seite, wo Franzl sich das Leder schnappte und der Abwehr davon lief. Und? TOOOOOOOOOOOR für die Old Boys. 3:1, was für verrückte 2 Minuten! Aus 0:1 mach 1:3 und das noch kurz vor der Halbzeit.
Alf Pfeifer hätte sogar fast noch das 4:1 erzielt, doch sein Schuß ging knapp übers Tor. Dann pfiff der Schiri zum Pausentee und den hatten die Bärlis offensichtlich unbedingt nötig.

Manager Schwoch blickte noch einmal auf die Anzeigentafel. 0:1 in der 5ten Minute, das 1:1, 2:1 und 3:1 dann von der 40ten bis zur 41ten!!! Was für ein Spiel, und das brachte er auch in der Kabine zum Ausdruck, als ihm eine winzige Träne aus dem linken Auge rannte. Zu groß war die Freude über den Spielverlauf.

Die ROB-Elf sprintete schon fast aufs Feld zurück, als der Schiri zur zweiten Hälfte pfiff. Die Bärchen kamen auch aus den Katakomben, wenngleich, verständlicherweise, nicht ganz so motiviert.
Dies sollte sich auch nicht mehr ändern, denn 11 Minuten waren gespielt als Alf Pfeifer zur Mitte spielte und Penrose sich das Leder schnappte und einfach mal draufhielt! 4:1 für die Old Boys, die endgültige Entscheidung? Die ROB-Kicker stellten sich jetzt etwas tiefer und wartete auf ihre Chancen. Die ROB-Viertelstunde begann und Penrose ballerte einen Weitschuß aufs Gehäuse der Gäste, jedoch konnte der Goalie das Leder gerade noch über die Latte drehen.
Dann ein Konter der Bärlis, und Hallberg fand seinen Meister im heute großartig haltenden Erich Eier, der sich von seinen Fans bejubeln ließ.
Die Bärchen waren die letzten 3 Minuten mehr mit sich selbst beschäftigt als mit dem Meister. Rejniak sah daher Gelb wegen "Dauer-Meckerns".
2 Minuten noch zu spielen, und die ROB-Fans hielt es kaum noch ausserhalb des Feldes. Sie saßen zu Dutzenden auf den Zäunen ihrer Sektoren und sahen noch eimal einen entfesselt aufspielenden Kuonen, wie er die komplette 3er Kette der Bärlis blaß aussehen ließ und auf den Torhüter zusprintete. Der war chancenlos, als Gilles Kuonen sich zum "Torschützen-König der Saison" ballerte. 5:1 und dann wars endlich vorbei.
Tausende Fans stürmten auf den Rasen und feierten ihr Team. Sie trugen die Spieler auf den Schultern und trozt der Rivalität wurden auch die Veilchen-Spieler auf den Schultern getragen. Immerhin war dies das letzte Duell dieser Paarung. Gemeinsam wurden danach noch einige Bierchen getrunken, aber vorher wurde der Titel an Kapitän Henri Mathe überreicht. Besonders schön, da man ihn vom Verteilerkreis zurückerobert hatte.

Schwoch war nach dem Spiel kaum instande ein paar Worte herauszubringen "Unglaublich, Sensationell, ROBiastisch!"

Spieler des Tages: Gilles Kuonen schießt sich gegen den ehemaligen Meister zum Torschützenkönig und macht ROB diese Saison damit unsterblich.