Rainer Schlager Stadion, 1402 Zuschauer
Herrlich mieses Wetter in Wels. Perfekt für eine Schlacht zwischen den zwei oberösterreichischen Teams, den Blau Weiss Fighters und den Gastgebern der Rapid Old Boys.
Trotz des entsetzlichen Schneeregens und widrigsten Verhältnissen rund um den Bierstand (Die Fans hatten Stunden vor dem Spiel die Treppe zum und auch rund um den Stand Schnee gekehrt), kamen über 1400 Fans zu diesem Freundschaftsspiel.
Die Old Boys hatten wieder mal eine Abwehrbollwerk aufgestellt. Mit einem 5-4-1 versuchten sie die Angriffe der Gäste, die mit einem 4-4-2 antraten zu stoppen. Bei den Blau Weißen stand Platon Zakharov in der Formation und die ROB-Fans feierten den ehemaligen ROBianer mit Sprechchören.
Dann gings los und es kristallisierte sich schnell heraus, dass die ROB-Aufstellung ganz und gar nicht defensiv schien. Denn die Aussenverteidiger und Flügelleute waren stürmten "Auf Teufel komm rauß!" über die Aussenbahnen. Und vor allem die jungen Wilden bei ROB machten Druck nach vorne. So auch in Minute 10, als Mscislaw Szarafinski ein tolles Solo hinlegte und den Torhüter mit einem Heber tüpierte, sodass dieser am liebsten im Boden versunken wäre. Was er auch tat, allerdings aufgrund der Bodenverhältnisse.
2 Minuten später, ROB machte klar wer denn die Hausherren sein. Wiebrand Zorn spielte sich frei und stürmte auf den Torhüter zu, um den Ball schließlich mit einer gewissen Lockerheit ins Tor zu ballern. 2:0!
Weiterhin "Einbahnstrassenfußball" in der Pernauerstrasse. Rachid Nasslahcen stand in der 17ten angeblich im Abseits und war etwas aufgebracht darüber, sodass er wegen verbaler Entgleisung Gelb sah. Aber eben jener Nasslahcen war es der in der 33ten nach einer Flanke von Simon Bruggner das dritte Tor erzielte. Nun durfte er endlich "GOOOOOOAL" schreien!
Der Assistgeber Bruggner wollte sich ebenfalls nicht lumpen lassen und erhöhte in 6 Minuten vorm Pausentee auf 4:0. Erneut zog der Flügelspieler in die Mitte herein und dieses Mal machte er es selbst. Einige der Spieler hatten Probleme mit dem Terrain, und so mußte auch Szarafinski in der 41ten zum Boxenstopp um sich neue "Slicks" aufzuziehen.
Und gerade als dieser "Schuhtausch" vollzogen wurde, war es Sorem Beldam der für die Gäste den Anschlußtreffer erzielte. Die vorangegangene Flanke von Jesus Aguado war aber auch eine Augenweide.
Dann war Pause, und die unermüdlichen Fans schippten wieder den Schnee vom "Biernachschubs-Weg". Schwoch war zufrieden mit der Leistung seines Teams und machte klar, dass man keinerlei Verletzungen riskieren sollte.
Kurz nach der Pause gleich mal eine tolle Szene vom ungewohnt am Flügel spielenden Simon Bruggner. Er setzte sich auf seiner Seite durch und haute einfach drauf. Die Fans jubelten schon, doch es war das Außennetz was sich da gebauscht hatte.
Dann dauerte es ein wenig bis es wieder zu Chancen kam. Das Terrain war einfach ungeeignet um mit großartigen Ballstaffetten zu brillieren. Erst kurz vor der ROB-Viertelstunde die nächste Szene. Florian Resl nützte eine Unachtsamkeit der Gäste und ballerte das Leder ins Netz. 5:1 und die Entscheidung war damit gefallen!
Aber es kam noch bitterer für die Gäste. Wiebrand Zorn erlangte eine Maßflanke von Alfi Pfeifer und nagelte das Leder ins Tor.
Nun wieder rollende Angriffe der ROBianer. "Holle Holle Holle" hallte es durchs Stadion, auch wenn man damit riskierte, dass es noch mehr schneien könnte, da sich die Frau aus dem Wintermärchen angesprochen fühlte.
Aber es war Hans Jörg Hollenstein der in der 81ten auf 7:1 erhöht hatte.
Dann tatsächlich noch eine Möglichkeit für die Blau Weißen. Nasslahcen mit einer verpatzten Abwehr und Jesus Aguado zog gegen Max Weigl im Tor den Kürzeren.
Und auch die letzte Möglichkeit im Spiel, durch Wiebrand Zorn, wurde nicht mehr vom Torerfolg gekrönt. Sein strammer Schuß zischte über den Querbalken.
Aus und Vorbei, Jubel unter den befreundeten Fangruppen, die das Spiel und sich selbst feierten und dem Bierstandbesitzer zu einem reichen Mann machten.
Schwoch: "Tolles engargiertes Auftreten, auch bei den jungen Abwehrspielern. Das war ein Spiel wie es mir jeden Mittwoch Freude machen würde."
Spieler des Tages: Wiebrand Zorn hatte heute alles fest im Griff. Er zog die Fäden im Mittelfeld, führte die jungen Spieler an, und schoß noch dazu zwei Tore, Bravo!
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