St. Schlager Stadion, 1217 Zuschauer
Er wachte auf mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Schwoch kratzte sich erstmal auf der Höhe des Bauchnabels (Keine Schweinerein) und vollbrachte danach sein Morgenritual.
Während er den Weg zum Stadion zu Fuß bestritt las er sich noch mal die Austellung von Trainer Halgren durch, und ihm fiel auf, dass Reini Seidl auf der rechten Verteidigerposition anfing. Sofort wählte er die Notrufnummer von Halgren, der mit grimmiger Stimme erklärte, dass es sein erklärtes Ziel ist, aus ihm ein Multitalent am Platz zu machen. Mit einem noch viel mulmigeren Gefühl in Betrachtung der Lazarettliste, die bald gleichlang ist wie die der fitten Spieler ging der Manager weiter.
Bei den Aufstellungen fiel folgendes auf: ROB wieder mit einem 5-4-1 wobei fast keine gesunden Mittelfeldspieler mehr zur Verfügung standen. Also mußte auch wieder Christl ran, der schon langsam zum Stammspieler wird, was sich wohl keiner der ROB-Fans gedachte hatte.
Bei den Gästen traten, trotz der Behauptung ohne anzutreten, 4 Stammspieler an, was wohl bedeutete, dass sie unbedingt gewinnen wollen.
Das Spiel begann und die Gästefans gröllten schwerst alkoholisiert ihre "Gesänge", während die Old Boys Fans ein Transparent entrollten: "Wels - Landeshauptstadt!"
Allerdings hatten die vermeintlichen Hauptstädter die erste Möglichkeit. Schwaiger bekam einen hohen Ball, und beförderte per Seitfallzieher das Leder über die Latte. Erich Eier tätschelte Schwaigers Kopf (Was einer Ehrung gleicht kommt) und grinste ihn an...
17te Minute, was für eine Möglichkeit für die Old Boys. Eckball von Manhart zur Mitte, das Kopfballungeheuer Alfi Pfeifer verlängert und der Akademie-Kicker Wiener vernebelte die sich ihm überraschend bietende Chance. Schade drum!
6 Minuten später erneut der Star der Blauweissen Schwaiger mit einem strammen Schuß, doch Erich Eier war erneut zur Stelle und meinte "Neet sooo!"
Nach einer halben Stunde ein Weitschuß von Schwochs ehemaligen Wunschspieler Burt McNeill, doch der ging weit am Tor vorbei. Kurz drauf kam es wieder mal zu einer gehässigen Szene, wie schon so oft in diesem emotionsgeladenen Derby. Dabei wurde eben dieser McNeill am Fuß verletzt. Er mußte blutend raus, und für ihn kam Ranko Bakmaz, ein Freistoßkünstler.
5 Minuten noch in Hälfte eins, und man merkte den Old Boys die Strapazen der letzten Liga-Partie, die man überragend 2:0 gewonnen hatte, an. Erneut ein super Schuß von Schwaiger, und drei mal dürfen Sie raten wer wieder zur Stelle war. Richtig, Erich Eier wurde von seinen Fans exzessiv gefeiert.
Und nur 2 Minuten später rettete der Kultgoalie erneut mit einem Weltklasse-Reflex! Högling war alleine auf ihn zugelaufen, doch der Old Boy rettete, todesmutig.
Danach war Halbzeit, und das ROB-Mittelfeld mit dem angeschlagenen Steenberger, der etwas humpelnd spielte und dem kondi-schwachen Christl war gegen die jungen Spieler von BWF total überfordert, wie sich rausstellte. Dennoch lobte Schwoch die Leistung seines Teams, er wußte, dass sie "fertig" waren. Die Spieler liefen zur zweiten Halbzeit hinaus auf das Grün und die ROB-Fans ließen mehrere Knallkörper explodieren und hingen ein schnell gemachtes Transparent auf: "Großstadt-Betrüger!", was wohl eine Anspielung auf die Aufstellung der BWF sein sollte, die mit mehreren Stammspielern auflief.
Das Spiel konnte weitergehen, und dieses Mal nach etlichen Versuche, schaffte es Rupert Schwaiger, 1:0, da war Eier chancenlos, und Schwaiger wagte es doch tatsächlich, Eiers Haupt zu tätscheln, was für die Fans der Old Boys ein Affront war. Sie stürmten die Zäune und tobten lautstark: "Schwaiger du Blasphemist...!"
Der Ausgleich im Gegenzug? Aber nein, der Schiri pfiff Abseits, als Reini Seidl alleine auf den Torhüter Materka zulief. Seidl stinksauer, ballerte das Leder auf die Tribüne, und sah dafür die Gelbe Karte, was die Fans erneut zum Ausrasten brachte. Sie gröllten gegen den Schiedsrichter, was an eine frühere Affaire namens "Mopedauto-Ausraster" erinnerte.
53te Minute, die BlauWeiß Fighters erneut im Vormarsch, sie waren wie aufgezogen an diesem Vormittag. Corujeira schoß das Leder aber an den Pfosten, und Erich Eier hatte sein Selbstvertrauen wieder und deutete an, das gesehen zu haben.
Nach genau einer Stunde dann ein Doppeltausch bei ROB. Statt dem tapfer laufenden Christl gab nach 7 Wochen Verletzungspause ein etwas "schwerfällig" wirkender Adam Penrose sein Comeback. Und Holle kam für "Kanone" Kuonen.
In der 69ten Minute dann ein brutaler Eklat durch Gäste-Spieler Capurro. Mit einer wahren "Blutgrätsche" stürzte er Reini Seidl zu Boden, der laut schreiend sofort andeutete zu wechseln.
Schwoch drehte es den Magen um, und er griff zum Seelentröster Alkohol. Einen doppelten doppelten doppelten Jack Daniels mit ganz ganz ganz wenig Eis. (Also gar keins)
Für Reini Seidl kam der bereits fast pensionierte Javier Edmundo Galperin, der sich nach seiner Selbstbeschreibung in "katastrophaler" Form befindet. Also bei ROB nun nur noch jüngste Talente und sozusagen "Altersschwache".
Alles wartete also auf die glasklare Rote Karte, selbst der BWF-Spieler hatte bereits sein Shirt ausgezogen und ging Richtung Kabine, doch der Schiri meinte Gelb wegen Trikot-Ausziehens. Die ROB-Spieler, Fans und auch die Ersatzbank tobte und so manch ein Fan warf seinen Becher in Richtung Spielfeld, während die BW-Fans die Gegner verhöhnten, was natürlich noch mehr "Zorn" (Und ich meine nicht den ROB-Spieler) mit sich brachte.
Und als 2 Minuten später Ranko Bakmaz auch noch das unhaltbare 2:0 machte, wars endgültig vorbei mit der Ruhe im Stadion. Die ROB-Fans waren gefährlich nahe an den Auswärtssektor herangekommen, und beide Fangruppen provozierten nun einander, während das Spiel am Rasen weiterging.
Die ROB-Viertelstunde wurde provokanterweise von BWF-Fans um drei Minuten früher eingeklatscht, was erneut einen Eklat hervorrief.
Allerdings waren die ROB-Fans abgelenkt, denn Nik "IronMan" Manhart nagelte das Leder über das Tor. Dann noch eine harte Attakce von Michi Szarafinski, der den Dauerschützen gegen Erich Eier, Rupert Schwaiger heftig umtrat. Gelb für den ROB-Kicker, und eine längere Behandlungspause für den BWF-Kicker.
Der Fuß war nachher doppelt so dick, dank "Mumifizierung" (Fachausdruck?) des Beines, und damit verstrichen auch die letzten Minuten im St. Schlager-Stadion.
Fazit des Spiels: Unruhen auf den Tribünen und rund ums Stadion, zwei verletzte Spieler, und keine Ausschlüsse, wo wohl gerechtfertigt gewesen wäre. Also wie Mattersburg Rapid letzten Sonntag. '
Schwoch nach dem Spiel: "Grümmel..." Das war dann wohl alles!
Spieler des Tages: ROB hätte an diesem Tag auch 8 Tore erhalten können, doch wie eine Gummiwand machte sich Erich Eier breit, und konnte nur zwei mal nicht retten. Da wird die Torwartdiskussion noch mal entflammt werden müssen?
|