FC Saulis Arena, 29202 Zuschauer
Ganz Oberösterreich im Derbyfieber. Der FC Saulis weit unter seinem Wert in der Tabelle zurück, empfing den Kultklub aus Wels, die Rapid Old Boys. Trotz des herrlichen Wetters verdunkelte sich Schwochs Miene, als er mit Dr. Blutstau telefonierte. Der im Dauerstreß befindliche Mediziner schilderte schlimmste Zustände/Befunde im Lazarett.
Doch mit viel vorgetäuschten Optimismus stieg der Manager mit einem breiten Grinsen im Gesicht in den Bus und erzählte den Spielern eine seiner vielen Fußballerlebnisse, unter anderem das 4:0 nach Verlängerung vom SK Rapid gegen Sporting Lissabon. Fussballwunder geschen immer wieder.
In der Saulis Arena eine tolle Atmosphäre. Trotz der Positionen in der Tabelle waren fast 30000 Zuschauer ins Stadion gepilgert. Unter ihnen gut 2000 ROB-Fans die wie immer ein Spruchband aufhingen: "JETZT ERST RECHT!"
Und dieses Motto hatte auch Manager Schwoch ausgegeben. Und gleich zu Beginn mit dem Anstoß ein toller weiter Steilpaß auf den wie entfesselt los sprintenden Mathe, der im Strafraum gleich mal unsanft zu Boden gedrückt wurde. Elfmeter! Wilde Proteste der Saulis und Schulterklopfer beim am Boden liegenden Mathe, der nach dem er sich wieder gefaßt hatte natürlich den Leder auf den weißen Punkt legte. Und mit einem Hammer ins linke Kreuzeck brachte der Kapitän seine Old Boys in Führung. Sein dritter Treffer in dieser brutal schweren Liga! Riesenjubel bei den Boys und ihren Fans, die lautstark "Henri Henri Henri" skandierten.
Beide Teams agierten nervös, die Rote Laterne hat man nicht gern in der Auslage stehen. Und so dauerte es bis zur 22ten Minute, dass es wieder was zu sehen gab. Mathe beim Freistoß, leider aus aussichtloser Lage, im spitzen Winkel. Was wird der gewievte Schweizer machen. Er spielt den Ball völlig überraschend nicht scharf in den Strafraum, sondern quer auf den heranstürmenden Haaanse Franzl, und der nagelt das Leder in die Maschen. Was war denn da los? 2:0 für die Old Boys, die Fans im Auswärtsblock kugelten durch die Gegend und die Spieler taten es ihnen vorm Sektor gleich.
3 Minuten nach dem zweiten Treffer dann eine schockierende Szene. Marcin Dwornik rutschte Henri Mathe brutal in die Beine, sodass der Schweizer benommen am Boden liegen blieb. Dr. Blutstau rannte wie der Teufel und versorgte den Publikumsliebling, dessen Fans "mucksmäuschenstill" wurden. Alle wartete auf ein Signal vom Doktor. Und leider kam das "falsche". Wechsel bei den Boys, der etwas überraschte Alfi Pfeifer mußte ran. Mathe wurde vom Feld getragen, und die ROB-Fans waren "fuchsteufelswild". Sie protestierten und stürmten auf den Zaun, doch der Kapitän deutete ihnen auf der Trage Ruhe zu bewahren.
Reini Seidl schnappte sich noch schnell die Kapitänsbinde und das Spiel ging weiter. Alfi Pfeifer, der gerne fix in der ersten Mannschaft spielen würde, war natürlich sofort voll motiviert bei der Sache. 32te Minute setzte er einen herrlichen Flankenball in die Mitte wo Superstar Göpf Senseig per Kopf das 3:0 besorgte. Göttliche Stimmung in Grün Blau. Der Fansektor drohte zu Bersten als die 11 Spieler vorm Zaun jubelten.
DOch nur 1 Minute später dann der Anschlußtreffer durch Miklos Mohacsi. Ebenfalls ein Kopfball nach einer gelungenen Flanke. 1:3! Die Gastgeber jetzt wieder voll da. Und vor allem Miklos Mohacsi schien irgendwie wie aufgezogen. Er stürmte in der 37ten in den Strafraum wurde abgedrängt, stürmte erneut hinein, wurde noch mal abgeblockt und schließlich haute er einfach drauf und drin war der Ball. Unhaltbar für Maxi Weigl, das 2:3.
Die heimischen Fans wollten nun den Ausgleich und forderten ihn verbal und lautstark mit dementsprechenden Chorälen.
Alex Ambros wäre zu einer großen Chance gekommen, hätte er da nicht die Regel mit der Abseitsfalle für einen Moment vergessen. Große Aufregung bei Ambros, und daher die Gelbe Karte.
Und Manager Schwoch hatte es vorausgesagt. Beide Teams würden ein "Offensivum Infernale" herunterspielen und er hatte auf einen 3:3 Endstand getippt. Auf jeden Fall hatte er leider teilweise recht. Denn zur Halbzeit stand es so, denn erneut war die Innenverteidigung bei ROB etwas aus dem Konzept. Und Ignacio Sotorio köpfte hart und exzellent ein. Der Ausgleich!
Schwoch wußte nicht was er sagen sollte, und das kam selten vor beim Manager der Old Boys. Beide Teams hatten gehalten was sie versprochen haben. Angriffslust pur! Natürlich war er zufrieden mit der Leistung seines Teams, aber wenn du 3:0 führst...
Die ersten 20 Minuten in der zweiten Hälfte forerten Tribut von den Spielern. Es war ein mächtiges Laufpensum gewesen, was sie in der Ersten hingelegt hatten, und es schien so als ob sie müde würden.
Doch in der 65ten Minute weckte Ulrich Christensen (FCS) die anderen 21 Akteuer mit einem Treffer auf. Nach einem tollen Solo bezwang er Maxi Weigl zum vierten Mal an diesen Tag. Letzter war natürlich unzufrieden mit seinen Vorderleuten und schimpfte, dass selbst die Spatzen am Stadiondach rot wurden.
Was für ein verrücktes Spiel, würden die Old Boys noch mal ausgleichen? Aber zuerst noch eine Möglichkeit für die Saulis, aber der Ball ging ins Aussennetz. Gegenzug über den starken Kroaten Krstic, der "El Glatzo" Larsson herrlich freispielte. Die ROB-Fans hielten den Atem an, und der Schwede blieb cooler als der Pinguin in der Antarktis. Er lüpfte den Ball über den herausstürmenden Goalie und glich zum 4:4 aus!
Manager Schwoch sah auf die Uhr, NOCH 20 Minuten! Er rief bei der UEFA ab, ob den aussertürliche Umstände wie ein 4:4 nach 70 Minuten nicht doch einen sofortigen Abpfiff bewirken könnten. Leider gab es keine Antwort, sondern ein plötzlich auftretendes Besetztzeichen.
Denn kurz nach Beginn der ROB-Viertelstunde dann das 5:4 für die Hausherren, deren Fans endgültig komplett aus dem Häuschen waren. Mathieu Viez mit einem tollen Solo und einem genauen Schuß ins Eck!
ROB drängte noch mal auf den Ausgleich, während die Saulis auf den Konter warteten, oder den Ball in den eigenen Reihen hielten.
Leider gab es an diesem Tag keinen grün blauen Treffer mehr zu bejubeln, es blieb beim wenn man ehrlich ist, nach dem Spielverlauf, enttäuschenden 4:5, wobei man den ROBianer nichts vorwerfen konnte.
Schwoch: "Bittere Niederlagen sind es, wenn man 4 Tore schießt und dennoch verliert. Das kann dann nur bedeuten, dass die andere Mannschaft entweder den Sieg noch mehr wollte, oder ein Quentchen Glück mehr hatte. Beides möge der Fall sein. Gratulation an den FC Sauli, ein tolles Spiel. Zu Henri Mathe: Hoffentlich kann der Kapitän bald wieder zurückkehren, meistens waren es ganz schwere Saisonen, wenn er verletzt war. Naja, ist sie ja auch."
Spieler des Tages: Es hätte das Spiel des Kapitäns werden müssen. Nachdem er bereits nach 2 Minuten das 1:0 erledigt hatte gab er auch noch den entscheidenden Paß zum zweiten Tor. Die Verletzung ist für alle sehr bitter, Alles Gute Henri, alter Freund.
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