Rainer Schlager Stadion, 32655 Zuschauer
Es war das Spiel des Jahres...! Ohne Frage, selbst wenn man ins Pokal-Finale gekommen wäre, das wär nicht so geil wie das Farben-Derby. Rapid gegen die Austria! Und wenn man den Kommentar vom Manager der Veilchen, bzw. den Fanklubnamen las, dann wußte man, dass dies kein Freundschaftsspiel werden sollte.
Sportlich und taktisch gesehen war es ein Traumlos. Manager Schwoch und Trainer Penrose hatten die Elite in der Meisterschaft geschont, und boten das Beste vom Besten auf. Was halt nicht gerade im Lazarett von Dr. Blutstau herumvegetierte. Aber auch die Gäste boten ein Spitzen-Team auf, man durfte gespannt sein wie die "Hölle von St. Schlager" auf die 22 Akteure wirkte.
Sowohl im Auswärts- als auch im Heimsektor gabs gleich zu Beginn eine "Pyro-Schau", die sich gewaschen hatte. So konnte das Spiel auch nur mit einigen Minuten Verspätung begonnen werden. Ansonsten alles friedlich rund ums Spiel, beide Fangruppen waren sich des Sieges sicher.
8 Minuten, die sichtlich von Nervosität geprägt waren, verstrichen wie im Flug, und schließlich wurde es das erste Mal gefährlich vorm Tor von Maxi Weigl. Flanke von links, der Ball nudelt irgendwie in den 16er, und schließlich stand Tobias Leitgeb genau richtig um das 1:0 zu erzielen. Die Auswärtself feierte vor ihren Fans, die den Auswärtsblock, also die Naturtribüne in Violett tauchten.
"Ausgleich Ausgleich" Rufe übertönten im Kollektiv der zahlenmäßig Stärkeren aber schnell die "Viola-Viola-Rufe".
2 Minuten später der Gegenangriff der Old Boys, die heute besonders motiviert zu Werke gingen. Aber es war auch eine "Billard-Aktion" im Abwehrzentrum der Gäste, die Göpf Senseig etwas glücklich zum Schuß kommen ließ, doch der Schweizer traf und es stand plötzlich 1:1. Und nun war die Stimmung im Stadion wieder etwas lauter...
Die ersten 10 Minuten waren so schnell vorbei, wie nur was, allerdings die nächsten 10 waren etwas vom Mittelfeldgeplänkel geprägt.
"Haaanse" Franzl holte sich kurz darauf die Gelbe Karte wegen eines Fouls, das wars aber auch schon. 26te Minute tat sich dann wieder etwas Sportliches. Krstic auf Mathe und der nagelte das Leder an die Querlatte, sodass diese heute noch vibriert. Was für ein Hammer, und was für ein Qualität des Balkens. Pech für die Old Boys!
Dann holte sich Mathe die Gelbe, als er in der 33ten seinen Gegenspieler hart niedergrätschte. Wieser mußte kurz behandelt werden, konnte aber, sich fair mit Mathe abklatschend, weitermachen.
10 Minuten noch in Hälfte eins und es kam wie es schon so oft gekommen war. (Hört sich an wie der Titel eines Horizontalstreifens). Henri Mathe mit einem "abgerissenen" Schuß, den er wie er nach dem Spiel betonte absichtlich so geschossen hatte, und der Ball drehte sich genau ins lange Eck, sodass der Goalie sich geschlagen geben mußte. Keine Chance bei diesem sagen wir mal Kunstschuß. 2:1 und die grün blaue Welt war wieder in bester Sonnenschein-Ordnung!
Dann war die Halbzeit da, und Schwoch gratulierte seinem schnauffenden 11 Sportfreunden zu dieser "formidablen" Leistung. Als der junge Weigl fragte, was das denn bedeutete meinte der Manager nur "Sauguat hobts bis jetzt gspüt! Weida so!"
Die zweite Hälfte begann mit tollen Choreographien der Fangruppierungen, und die ROB-Fans brachten ein riesiges Transparent mit den Worten: "EINE FRAGE DER EHRE! SCHENKT UNS DEN SIEG!"
Doch es dauerte 23 Minuten bis ein Team wieder zu einer Möglichkeit kam. "El Glatzo" Larsson traf den Ball zwar nicht richtig, aber der Schuß wurde brandgefährlich. Allerdings rettete dieses Mal die Querlatte für den schon geschlagenen Torhüter der Gäste. Zum zweiten Mal Pech in diesem Spiel!
Die ROB-Viertelstunde begann und die Fans klatschten ihr Team noch mal nach vor. Im VIP-Sektor hatte Manager Schwoch gerade bei seinem Bierbecher abgebissen und versuchte aus seiner Bosner zu trinken, als Göpf Senseig einen Traumpaß von Henri Mathe mit einem Torschuss vollendete, der die Extase im Stadion endgültig in die Höhe trieb (Hört sich schon wieder an wie der Titel eines...). Die Bosner und der Bierbecher flogen von dannen, und Schwoch sprang auf und ab, als wäre er das Rumpelstilzchen...
Die Veilchen waren geschlagen und hatten an diesem Tag kein Mittel gegen die stark aufspielenden Defensiv-Leute von ROB gefunden. Im Gegensatz zu Göpf Senseig auf der anderen Seite, denn in der 87ten Minute brachte er die ROB-Fans im positiven Sinne zum Weinen.
Was für ein genialer "Stangl-Paß" von Reini Seidl, denn der Schweizer elegant zum 4:1 verwertete. Hattrick für den Superstar im Sturm der Old Boys! Und die Fans waren kaum noch zu halten! 2 Minuten noch und die Gäste versuchten nun Schadensbegrenzung, während ihre Fans bereits einpackten. Haaanse Franzl probierte es noch mal mit einem Heber, doch der Ball ging zum dritten Mal an die Latte! Was für ein Pech!
Durch dieses Pech erzürnt foulte Franzl kurz darauf einen Gegner und sah Gelb-Rot! Die Emotionen überschlugen sich nun, und als Göpf Senseig die letzte Möglichkeit noch ins Aussennetz ballerte wars dem Schiri genug. Er pfiff das Spiel ab, und während die violett gekleideten Spieler in die Kabine stürmten, eroberten die feiernden ROB-Fans das Feld um ihr Team zu bejubeln. Erneut mußte eine Dressengarnitur dran glauben, aber das sollte mit den Karten-Umsätzen der vierten Cup-Runde wieder herinnen sein!
Schwoch nach dem Spiel: "Das es doch relativ einfach wird, hatte ich mir in den kühnsten Träumen nicht gedacht. Ich hab sogar stundenlang die Elferschützen durchdacht! Was für ein Fußballfest heute. Und mit den drei Lattenschüssen hätts sogar noch höher ausgehen können! Egal, es fragt nachher keiner mehr, wie man aufgestiegen ist. Jetzt haben wir unser Ziel erreicht, und wer weiß, vielleicht können wir noch einmal überraschen?"
Spieler des Tages: Göpf Senseig schoß mit seinen drei Toren die Veilchen aus dem Bewerb!
Ps.: Fairerweise sollte man die Gratulation vom gegnerischen Manager erwähnen, wenngleich man aufgrund der Farbdifferenz wohl kaum Freunde werden kann!
|